SYMPOSIUM

for Dance and Other Contemporary Practices
LACE#2: Mediating Touch
Hospitality, Integration, and the Interstitial

Symposium: 26.–28. Juli 2024
Residencies: 29. Juli – 2. August 2024

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Gastfreundschaft, vom Adjektiv gastfreundlich abgeleitet, beschreibt eine Umgebung, die „angenehm und günstig für das Leben ist”. Das mittelalterliche lateinische hospitare fügt dem Begriff die Unterhaltung hinzu und führt uns zur modernen Bedeutung von Gastfreundschaft: nämlich „die freundliche und großzügige Aufnahme und Unterhaltung von Gästen, Besucher*innen oder Fremden”. In ihrer Analyse von John Bergers Werk [1] untersucht Olivia Laing die Bandbreite des Konzepts, die zwischen der Unterhaltung von Gästen und der Betreuung von Fremden liegt. Laings Untersuchung unterstreicht den zeitlichen Unterschied zwischen der Erfahrung des „Gastes” – die das Vorhandensein einer Einladung impliziert und voraussetzt, dass man Zeit hat, sich vorzubereiten – und der Erfahrung des „Fremden“, die Erfahrung von jemandem, der nicht weiß, der nicht vertraut ist, jemandem, der nicht an die Situation gewöhnt ist, möglicherweise weil er nicht die Zeit hatte, zu lernen, sich mit den örtlichen Gepflogenheiten und Überlieferungen vertraut zu machen.

Eine weitere Bedeutung von Gastfreundschaft kommt aus dem Mittelenglischen, von hospitable (gastfreundlich) zu hospital (Krankenhaus), „eine Einrichtung zur medizinischen und chirurgischen Behandlung und Pflege von Kranken oder Verletzten“. Kranke und Verletzte sprechen vielleicht beredter als Fremde vom Wert und von der Bedeutung der Gastfreundschaft, von der Praxis, willkommende Räume für diejenigen zu schaffen, die eigentlich nicht hier sein wollten, es aber sind. Gastfreundlich kann der Raum werden, an dem selbst die Menschen, die am meisten durch Schmerz oder Angst abgelenkt sind, schließlich finden, dass sie in der Lage sind, eine Beziehung aufzubauen, und dass sie einen guten Grund dazu haben.

Wir schlagen vor, den Begriff und die Praxis der Gastfreundschaft aus der Perspektive eines Bereichs zu betrachten, den wir beim LACE#1-Symposium untersuchten, nämlich dem Bereich der VERMITTLTEN BERÜHRUNG. Was lehrt uns die Gastfreundschaft, die selbst ein Beispiel für eine vermittelnde Praxis ist, über die Bedingungen, die notwendig sind, um an der Erfahrung der Verwandtschaft, der Fürsorge und der Berührung teilzuhaben? Unabhängig von den Grenzen unserer derzeitigen Fähigkeiten.

Um die praktischen Aspekte der Vermittlung und die prozess-basierte Ausrichtung dieser Praxis hervorzuheben, haben wir uns entschieden, vom Begriff der vermittelten zum Begriff der vermittelnden Berührung überzugehen. Unser Ziel ist es, die Studien auf das Beziehungsorientierte und das Emergente zu konzentrieren. Wir möchten die Arbeit von Künstler*innen, Akademiker*innen und Aktivist*innen teilen, deren Praktiken beispielhaft dafür sind, Werte kontextbezogen zu behandeln und sie mehr als ein Spektrum, denn als einen Standard zu sehen. All dies sind Elemente, von denen wir glauben, dass sie uns einen Schritt näher an unser Ziel bringen können, nicht nur zu träumen, sondern auch einen affektiven Unterschied in der Welt zu erleben.

Folgen Sie @lacesymposium Instagram und Facebook für Live-Updates! In Kürze werden dort weitere Gedanken zu den Themen des nächsten Symposiums geteilt. Was ist der Sinn von Integration und warum wollen wir mit dem Zwischenzellgewebe arbeiten? Sie können auch alle verfügbaren Informationen auf www.lacesymposium.com finden.

[1] Olivia Laing, 2020; Funny Weather, Art in an Emergency; erschienen bei W. W. Norton & Company.

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Date: 19.03.2024, 06:06 | Link: https://www.impulstanz.com/symposia/