Research 2019

Research 2019

Raul Maia & Thomas Steyaert
Non-representational physical communication

© Raul Maia & Thomas Steyaert
Field Project
18.7.–22.7.
10:00–16:00 / +Doz
TQW 2

Non-representational physical communication

Seit fast 10 Jahren beschäftigen sich Raul Maia und Thomas Steyaert mit „nicht-repräsentativer physischer Kommunikation“ zwischen Performer_innen. Am Anfang ihrer künstlerischen Praxis war der ausgeprägte Wunsch, auf der Bühne keine Bewegung abbilden oder nachspielen zu wollen. Sie waren fasziniert von der spannungsgeladenen Interaktion bei diversen Sportarten, mit ihren klaren Regeln und unvorhersehbaren Ergebnissen, bei denen alles in Echtzeit ausdiskutiert und ausgefochten wird. Und dann haben sie sich gefragt, was passiert, wenn man diese Formen der Interaktion in einen künstlerischen Kontext setzt, in dem es keine objektiven Spielziele gibt, sondern stattdessen subjektive Ziele.

Daraufhin haben sie Praktiken entwickelt, die ein nachhaltiges Empfinden von Verlass aufeinander zwischen den Performer_innen auslösen sollen – auf der Suche nach einem Gefühl von Ursache und Wirkung, das schließlich zum Erleben von physischer Kommunikation führt. Der aus ihrer Praxis entstandene, sich ständig erneuernde Fluss an physischen Informationen hat immer wieder unterschiedliche Bedeutungen, Lernebenen und Empfindungen sowohl in den Performer_innen als auch im Publikum ausgelöst. Im Lauf der Zeit sind im Rahmen ihrer spielerischen Untersuchungen physische Sprachen entstanden, die es den Performer_innen ermöglichen, „echte“ physische Diskussionen zu führen und durch das Einbetten dieser Diskussionen in verschiedene künstlerische Kontexte Performances zu kreieren. Jede Form oder Ästhetik ist erlaubt, solange sie der Idee der physischen Kommunikationspraxis treu bleibt. Raul und Thomas setzen nun ihre bestehenden Methoden mit einer größeren Gruppe von Teilnehmer_innen um, um performative Erfahrungen auf der Grundlage der „nicht-repräsentativen physischen Kommunikation“ zu schaffen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf ihren neuesten Arbeitsansatz gelegt, bei dem Materialien/Objekte als Verbindungsglieder für die Kommunikation zwischen den Performer_innen zum Einsatz kommen, wodurch hybride, plastische Elemente zwischen den Performer_innen und dem aktivierten Objekt entstehen.
Dieser Workshop ist eine Einladung an alle, die sich für theoretische Untersuchungen auf der Basis von Performance interessieren.

 

Mit freundlicher Unterstützung der Portugiesischen Botschaft

Raul MaiaThomas Steyaert

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