Der Begriff „Nhaka“, der übersetzt aus der Shona-Sprache „Erbe“ bzw. „Vermächtnis“ bedeutet, bezeichnet eine animistische dekoloniale Praxis und Theorie, die nora seit mehr als einem Jahrzehnt kultiviert. Die Arbeit und die Philosophie verdanken ihre Genealogie der Shona-Kultur und den spirituellen Praktiken der Shona. nora hat Strategien zur Disziplinierung und zum Aufbau des physischen Körpers dekodiert, re-kodiert und neu kodiert, in der Hoffnung, einen Organismus zu entwickeln, der Gesten reflektieren und produzieren kann, die unser Verständnis des Menschlichen und der Beziehung des menschlichen Organismus zur natürlichen und spirituellen Welt erweitern.
Indem sie sich auf Nhaka beziehen und es anwenden, werden Teilnehmer*innen in die körperliche Praxis, den Klang, die Geste, den Raum, den Geist-Text und die Sprache eingeführt – vor allem aber werden sie der Frage nachgehen, warum es wichtig ist, trotz allem Kunst zu machen: Race, Geschichte, Imperialismus. In diesem Workshop werden die Teilnehmer*innen Teil eines kreativen und kritischen „Denklabors“ sein, das die Natur von Black Bodies untersucht und die Hinterlassenschaften des Kolonialismus, die das Recht auf Leben ungleich verteilen, in Frage stellen soll. Wie kann gemeinsam ein Wissensaustausch provoziert werden, der über die kolonialen Werte unserer Großeltern hinausgeht?
Neben dem Nachdenken über Race und Kolonialgeschichte werden in diesem Workshop grundlegende Fragen über Kunst und ihren Zweck gestellt. Was ist Kunst? Warum machen wir Kunst? Mit diesen Fragen soll sich in einem lebendigen Austausch auseinandergesetzt werden, der individuelle Ideen, intellektuelle Erfahrungen und künstlerische Projekte von Teilnehmer*innen miteinbezieht.
nora chipaumire