X

Workshops 2012

Workshops 2012

© Jose Antonio Galloso

Sri Louise
Yoga - Detoxing Capitalism

© Jose Antonio Galloso
O
Week 1, 16.7.–20.7.2012
09:30–12:00
Arsenal 3
O
Week 2, 23.7.–27.7.2012
09:30–12:00
Arsenal 3
Detoxing Capitalism Reclaiming Humanity Video Sri Louise ist seit der Gründung am 10. Oktober 2011 ein aktives Mitglied der Occupy Oakland Bewegung. Ihr großes Engagement ging soweit, dass sie sogar ihren Lebensmittelpunkt komplett nach Oakland (Kalifornien) verlegt hat. Sie ist in einen Wohnort in Oakland gezogen, der geschichtlich gesehen von strukturell-induzierter Armut gezeichnet ist, wo Rassismus und ungezügelte, meist ungehinderte Polizeigewalt regieren. West Oakland ist der Geburtsort der Black Panther Partei, die aus genau diesen Gründen ins Leben gerufen wurde. Leider bestehen diese Zustände jetzt, vierzig Jahre später, nach wie vor. In den letzten zwei Jahrzehnten kam es außerdem zu einem überhitzten Wettbewerb um die Aufwertung des Wohngebiets, zwischen weißen Stadtentwicklern und Immobilienhaien. Die Ironie daran ist, dass diese Aufwertung von KünstlerInnen inspiriert wurde. Weiße KünstlerInnen, die nach billigen Mietobjekten suchen, ziehen in die billige Wohngegend, steigern damit den Immobilienwert und vertreiben schließlich die ursprünglichen BewohnerInnen. Nutznießend aber nicht blind gegenüber dieser Stadtpolitik, begann der Underground Yoga Parlour für Selbsterfahrung und soziale Gerechtigkeit, sich einem Dekolonisationsprozess zu unterziehen, der von Sri Louise als Detoxing Capitalism bezeichnet wird. Dieser Workshop beschäftigt sich mit unserem lang gehegten Rassenprivileg, sowie Vorurteilen und erkundet die im Körper kultivierten Konsequenzen daraus. Dieser imperialistische Körper ist nicht einfach nur ein Staat oder eine Nation, sondern die Psyche jedes einzelnen Individuums. Die Ökonomie der Globalisierung hat die exzessive In-Sich-Selbst-Versunkenheit „normalisiert“ und nützt dies als Motor des Imperialismus. Detoxing Capitalism erkennt Yoga als kolonialisierte Körperpraxis an und löst die Ausstoßung von Verhaltens-Giften, die uns sonst - sollten sie im Körper verbleiben - weiterhin an Kapitalismus und Selbstgefälligkeit binden. Häufige Entgiftungserscheinungen: * tiefe und erschütternde Traurigkeit über unsere verschwindende Welt * Wut über Ungerechtigkeit, eine Büchse der Pandora aus Zorn * abgrundtiefe Gereiztheit über diskriminierende Aussagen von privilegierten Freunden und Familienmitgliedern * Unfähigkeit – auf Kosten des Wohlergehens anderer – Freude empfinden zu können * verschiedene Schmerzen und Leiden bei der Auflösung diskriminierender Tendenzen * Beklemmung aufgrund der Aufgabe von materiellen Objekten, die zum Sinnbild der Eigenidentität geworden sind * existentielle Langeweile, eine Abstumpfung des Selbstwertes, die entsteht, wenn man die zwanghafte Fixierung eingesehen hat Hinweis: der Entzug von der Kapitalismus-Sucht könnte noch für eine ganze Weile fortdauern... Für die Linderung der Entzugserscheinungen? Das erste Lied auf der Yoga-Playlist: „Higher Love“, gesungen von James Vincent McMorrow, bitte anhören
Sri Louise
© ImPulsTanz - All rights reserved
Date: 26.04.2024, 23:27 | Link: https://www.impulstanz.com/workshops/id2086/