SERVICE
Trickserei, Ablenkung und Täuschung überall. Das ist das Thema dieses rasanten, mit Spannung, Schweiß und Lebenssaft vollgepackten Stücks, in dem sich vier TänzerInnen, zwei SchauspielerInnen und ein Live-Fotograf einen Kampf bis zum dramatischen Ende liefern. Dabei wird der Performer Terry Gillick zum Joseph Beuys, der mit einem Rudel Kojoten im Käfig sitzt. Und dann verwandelt sich die Bühnendiva Birgit Walter in eine verstörte Medea, die ihre Söhne im Fotokopiergerät umbringt. Diese Maschine ist ein Killer. Die Kamera von Danny Willems dagegen ist das Auge des Betrachters und dessen trügerisches Gedächtnis zugleich. Willems macht auf der Bühne Schnappschüsse eines aufbrandenden Dramas vom Leben als Raubzug, dessen Beutegut keine Eigentümer kennt. Das Kopiergerät und der Paparazzo projizieren ihre Bilder live inmitten eines, wie von dem Belgier Wim Vandekeybus nicht anders zu erwarten, schweißtreibenden Ablaufs. Darin wird gegen Medien gestichtelt, die die Wirklichkeit verzerren, aber noch mehr gegen die Abzockmentalität, die sich heute überall ausgebreitet hat.
24. + 26. Juli 2013 | Zusatzvorstellung: 27. Juli 2013
Akademietheater