Mathilde Monnier, die erst spät zum Tanz kam, tanzte in den Compagnien von Viola Farber und François Verret, bevor sie sich 1984 der Choreografie zuwandte und Gruppenstücke, Soli und Duos schuf. Von einem Werk zum nächsten widersetzte sie sich den Erwartungen, indem sie ein Werk schuf, das immer wieder frisch und neu war. Ihre Arbeiten erforschen die der Komposition von Bewegung innewohnenden Probleme und sind auch mit allgemeineren Fragen wie Gemeinschaftlichkeit und der Verbindung zu Musik und Erinnerung verbunden. Ihre Ernennung zur Direktorin des Centre Choreographique National de Montpellier Languedoc-Roussillon im Jahr 1994 markierte den Beginn einer Phase des Experimentierens mit anderen Kunstsparten und des Nachdenkens über die Rolle der Institution und ihre Ausstrahlung. Ihre Tänze wie Pour Antigone, Déroutes, Les lieux de là, Surrogate Cities, Soapéra, Twin paradox, Gustavia, El Baile u. a. wurden auf den größten Bühnen und bei internationalen Festivals aufgeführt. Sie wechselt zwischen Soloprojekten und der Zusammenarbeit mit verschiedenen Persönlichkeiten aus der Kunstwelt, wie Katerine, Christine Angot, Heiner Goebbels, La Ribot und Tiago Rodrigues. Seit Januar 2014 ist sie Direktorin des CND Centre National de la Danse mit Sitz in Pantin und Lyon. Dank ihres Einflusses ist das CND heute ein Tanzzentrum und ein Ort der „Indisziplin schlechthin“, der sich also ständig andere Kunstformen aneignet und neue Verbindungen zu ihnen herstellt. Seit 2020 widmet sie sich wieder ihrer künstlerischen Arbeit in der Halle Tropisme, einer kreativen und kulturellen Zusammenarbeit.
08.11.2022