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Ein Banner zu tragen bedeutet, etwas Prekäres und zugleich Mächtiges zu halten, Raum zu beanspruchen, der oft dem Verschwinden ausgesetzt ist. Indem wir Banner als instabile choreografische Kräfte begreifen, öffnen wir uns Formen von Protest, Präsenz und Kollektivität, die nicht aus Fixiertheit, sondern aus der Potenz des Ungeklärten hervorgehen.
Banner zeigen, bestreiten, protestieren, unterstützen oder informieren, aber vor allem versammeln sie. Sie beziehen Stellung, werfen eine Aussage auf und fordern Aufmerksamkeit: innerhalb eines spezifischen Kontexts; mit oder ohne Worte. Sie sind ästhetisch und politisch informiert. Sie werden in die Aktion getragen. Manchmal rufen sie auch zur Aktion auf. Mehr als nur Schilder sind Banner Kräfte.
Historisch und emotional aufgeladen sind Banner Zeichen, Werkzeuge und Beschwörungen. In diesem Workshop erforschen die Teilnehmer*innen Banner als materielle Kunstwerke, semiotische Dispositive, performative Akteur*innen und kollektive Objekte und setzen sich mit ihren vielfältigen Geschichten auseinander. Und vielleicht werden sie auch welche gestalten!
Alix EynaudiAnne Faucheret