Kerstin Kussmaul
Rewilding the Matrix – Habitats of Movement

© Karolina Miernik
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Week 3, 28.7.–1.8.2025
18:00–20:00
Arsenal C
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Aus biologischer Sicht bezieht sich der Begriff Matrix auf einen Ursprung, in diesem Fall auf die Erfahrungsmuster. Es könnte auch „Muttertier“ oder Gebärmutter bedeuten. Zoomt man etwas näher an unseren Körper heran, so spricht der Begriff Matrix von der extrazellulären Matrix – dem Bindegewebe, in das die Zellen eingebettet sind. Die extrazelluläre Matrix schafft eine Umgebung für die Zellen, und sie steht auch in enger Verbindung mit unserem Nervensystem.

Der Begriff der Umwelt ist es, der die Matrix mit dem Akt des Rewildings verbindet. Der Begriff „Rewilding“ wird häufig verwendet, um einen Prozess der ökologischen Wiederherstellung zu beschreiben – um das Ökosystem in die Lage zu versetzen, Gleichgewichte, Wechselwirkungen, Bedingungen und Verteilung zu schaffen und letztendlich die biologische Vielfalt zu erhöhen.

Rewilding the Matrix zielt darauf ab, die innere Umgebung durch die Arbeit mit der Achse des Nervensystems und des Fasziengewebes wiederherzustellen, durch ein selbst-„with-nessing“ (Bracha Ettinger) – insbesondere von unserer extrazellulären Matrix. Bei dieser somatischen Erkundung brauchen wir Zeit, Kompostierung und Vertrauen als notwendige Zutaten, um wiederherstellende Handlungen zu schaffen. Bei diesen Handlungen kann es sich um ein Tun oder auch nur um ein Sein handeln.

Mithilfe von Berührung, Improvisation und Vibration reorganisieren wir uns in Gruppenexperimenten; Gruppen sind die Vielfältigkeit in uns. Wiederholung und Variation sind es, die unser Nervensystem beschäftigen und gleichzeitig loslassen können. Die Wirkung dieser Arbeit wird sich in der Welt um uns herum ausbreiten und sich auf die Gruppe auswirken, mit der wir zusammenarbeiten. Zu dieser Gruppe gehören die menschlichen und nicht-menschlichen Elemente, die zu jeder Zeit präsent sind. Wir könnten unsere Gewohnheit, zu sprechen, reduzieren, um das zu finden, was keine Sprache hat.

Erlauben wir uns in diesem Workshop radikal, erfahrungsorientiert und neugierig zu sein. Vorkenntnisse in somatischer Improvisation & Exploration und ein Gefühl für deine Erdung sind notwendig, um dich auf Neues einzulassen.

Kerstin Kussmaul
© Karolina Miernik
© Karolina Miernik