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In den 1960er-Jahren erlebten die avantgardistischen Künste in Japan eine Blütezeit in einem Klima des Protests und zivilen Ungehorsams. Die japanische Identität war auf verwirrende Weise mit amerikanischen Werten und kulturellem Wandel verflochten. In diesem befremdlichen Umfeld entstanden darstellende Künste wie der Butoh-Tanz, die die Extreme zwischen westlichem Modern Dance und traditionellen japanischen Künsten berührten und dekonstruierten.
Die ersten Schritte in Richtung Transformation existieren in der Zeit. In diesem Workshop wird die Rolle der Zeit im Butoh durch Schwebezustände, Erweiterung und Kompression der temporalen Erfahrung erkundet, wobei physische Präzision und bildhafte Fluidität genutzt werden, um das Potenzial des Moments zu öffnen. Komplexe und nuancierte Kräfte formen die Gesten, die entstehen, wenn sich Geist, der Energie und Körper sich öffnen.
Die Übungen konzentrieren sich auf energieeffiziente Bewegung und Vernetzung, um Klarheit und Stabilität aufzubauen sowie die Verbindung zwischen Körper und Geist. Mit dieser Grundlage materialisieren sich der chaotische Strom von Bildern und Impulsen als ein Spiel zwischen gegensätzlichen Kräften.
Eine Mischung aus Improvisation und Anleitung öffnet Türen zum Unbekannten. Sobald die Schwelle überschritten ist, beginnt der Tanz.
Shinichi Iova-Koga