Folklore (aus dem Englischen „folk“, Menschen, und „lore“, Wissen) ist die Gesamtheit kollektiver Produktionen, die von einer Gemeinschaft ausgehen und durch mündliche Vermittlung und Nachahmung von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Zu diesen Künsten und Traditionen gehört natürlichauch der Tanz.
Function is beauty konzentriert sich auf sogenannte „folkloristische“ Bewegungen, aber auch auf Bewegungen, die jede*r von uns individuell ausführt und die folglich auch „Folklore“ repräsentieren.
Im Tanz werden oft Techniken und Bewegungsweisen erlernt, die bereits in einer abstrakten, ja postmodernen Form vorliegen. Moderne Tanzformen, zeitgenössischer Tanz und Tanztheater haben sich im Verhältnis zu bereits existierenden Tänzen wie Barock, Klassik und Volkstänzen entwickelt. Beim Erlernen der Bewegungen bleibt dieser Ursprung der Übungen und Bewegungsstile meist verborgen.
Die Verbindungen zwischen verschiedenen Tänzen, unseren persönlichen Bewegungen und bereits existierenden Tanzformen stehen im Zentrum von Function is beauty, insbesondere, wie man von „alten“ Tänzen aus, zeitgenössisches Material entstehen lässt. Der Workshop besteht aus einem Warm-up, Übungen, einer Analyse bereits bestehender Tänze, Improvisationen und Kompositionen und richtet sich an Profis, aber auch an Amateur*innen, die die Möglichkeit wahrnehmen, sich in verschiedene Techniken zu vertiefen.
Der Titel, Function is beauty, ist nicht nur eine Hommage an Marco Berrettinis 2023 verstorbene Freundin und Tanzlehrerin Janet Panetta, die diesen Satz während einer Debatte über klassische Technik aussprach, sondern auch eine Möglichkeit, darauf hinzuweisen, dass es wichtig ist zu verstehen, woher unsere Bewegungen kommen, ihre Bedeutung und in gewisser Weise auch ihre Funktionen zu untersuchen.
Marco Berrettini