Schleim („goo“ engl. für Schleim) ist eine biologisch lebensnotwendige Substanz, die ambivalente Reaktionen auslöst: Ekel und Schauer, aber auch Neugier und Berührungslust. Schleim ist nicht eindeutig fest oder flüssig, weder eigen noch fremd und mitunter beides zugleich. Jedes Leben startet feucht, wir kommen nicht trocken, nicht „sauber“ auf die Welt. Schleim ist ein uns ursprünglich vertrauter Stoff, der den Organismus zusammenhält und Verbindungen herstellt. Zumeist aber verlieren wir im Laufe des Lebens den Bezug zu ihm: In der Science-Fiction tritt er häufig im Zusammenhang mit Aliens auf und steht für das Nichtmenschliche, das Unbekannte, das sich fließend ausbreitet; und auch in unserer pandemischen Gegenwart ist er mit Angst behaftet.
In dem Workshop werden wir uns mit Schleim in seinen unterschiedlichen Qualitäten auseinandersetzen. Fluidität im Körper und in Körpergrenzen wird nachgespürt, in Improvisationen mit und ohne Schleimsubstanzen versuchen wir uns Schleim empathisch anzunähern. Der Schleim ist Material und Performer*in zugleich, Menschen und Schleim berühren sich, vernetzen sich, bilden Allianzen. Doris Uhlich beschäftigt, dass unsere Körper in ständiger Verbindung und im Austausch mit anderen Körpern und Lebensformen stehen.
In dem Workshop werden wir uns angezogen und auch nackt oder in Unterwäsche bewegen (as you wish). Bitte am ersten Workshoptag einen 10, 15 oder 20 Liter Kübel mitbringen.
Live DJ: Boris Kopeinig
Schleimzubereitung: Philomena Theuretzbacher