Wie können wir das Begehren, das zwischen Menschen entsteht, auf eine sinnliche, multidirektionale Beziehung zum Raum selbst und zu anderen nicht-menschlichen Wesen ausweiten? Mit anderen Worten: Wie können wir eine einvernehmliche erotische Beziehung mit der Welt als Ganzes kultivieren?
In diesem Workshop arbeiten wir zunächst somatisch – mit Prozessen wie dem Verdauungssystem, die grundlegend mit Wünschen und Grenzen verbunden sind, um das Entstehen von komplexem, intersubjektivem Begehren zu unterstützen. Ebenso greifen wir auf bewusste Sexualpraktiken wie Tantra oder BDSM zurück und suchen nach genau dem tiefen Zustand des Konsens, der nicht nur ein „Ja“ oder „Nein“ beinhaltet, sondern ein sich ständig entfalten – des Konsentieren, ein gemeinsames Fühlen (con-sentire*) ist.
Wir werden dann unser Bewusstsein auf unsere Beziehung als Tänzer*innen mit dem Raum selbst lenken und nicht nur fragen: „Was wünsche ich mir von dem Raum?“, sondern auch: „Was wünscht er sich von mir?“.
Wir begegnen dem Anderen auf eine Weise, die dazu einlädt, eigene Subjektivität zu bewohnen, unabhängig davon, ob diese*r*s Andere ein Mensch ist oder nicht.
*(Dank an die Choreografin und Konsensforscherin Joy Mariama Smith, die mich auf diese Etymologie aufmerksam gemacht hat)
David Bloom