Nach über einem Jahrzehnt mit und für die gleiche Choreografin merkte ich, dass ich jedes Mal wenn ich in der Kreationsphase eines neuen Stückes beteiligt war, mich zu hinterfragen und mich neu zu erfinden begann.
Wenn wir uns die Kreation eines Tanzstückes wie ein Puzzle vorstellen - und wenn man als Tänzer_in eine aktive Figur auf diesem Spielbrett sein möchte – dann muss man ein denkender Körper werden, der sich verändert, verwandelt und das Grundmaterial übersetzt und dabei in der Lage ist, sich selbst zu überraschen.
Während dieser Woche werden wir mit Raum- und Zeit-Veränderungen spielen.
Die ersten Tage werden wir eine Phrase lernen, die als Grundlage verwendet wird, um alle Veränderungen einzubauen.
Die ersten Umsetzungen sind auf die Zeit bezogen:
Wie können wir eine Bewegungsphrase umkehren? Sind wir in der Lage, mit Suspension zu spielen, um die Zeit auf der Bühne einfrieren zu lassen? Können wir es wagen, radikale Veränderung der Geschwindigkeiten zu machen und Endlosschleifen zu schaffen, die unseren Tanz zu anderen Qualitäten verhelfen?
Die Raum-Veränderungen sind in zwei Gruppen geteilt: die vertikale und die horizontale Achse.
In den vertikalen Raum-Veränderungen, müssen wir uns der möglichen Ebenen bewusst sein, die unser Tanz erreichen kann. Wir werden über Parameter sprechen, um eine Boden-Version des vorgeschlagenen Materials zu komponieren. Eine Version, die harmonisch mit anderen Ebenen interagieren kann, wie zum Beispiel eine Sprung-Version, was auch ein anderes Thema ist, mit dem wir uns beschäftigen werden.
Auf der horizontalen Ebene werden wir unsere Recherche verstärken und Duos, Trios und Quartette erarbeiten, mit unterschiedlichen Vorstellungen von zwei und drei Dimensionen. Wir werden dazu aufgefordert, Grundmuster zu kreieren, um mit anderen Tänzer_innen interagieren zu können und so eine gemeinsame geometrische Figur zu konstruieren.
Am letzten Tag der Woche werden wir das gesamte Bewegungsmaterial zusammentragen und versuchen das Skelett eines Tanzstückes zu kreieren um es einander vortanzen zu können. Dies gibt uns eine Idee von Kontinuität, die diese Arbeit mit sich bringt.
Das Hauptziel dieses Workshops ist es die Basis meiner eigenen Erfahrung als Tänzerin mit euch zu teilen und euch bestimmte Richtlinien und Vorschläge zur Anwendung dieser Prinzipien von Transformation und Komposition mitzugeben.