Durch Schreiben, Austauschen, Interpretieren und Performen von Scores füreinander findet der Workshop sich selbst an der Schnittstelle zwischen Choreografie, Tanz, Performance und Schreiben. Konzeptuell wird das graf in Choreografie als Kommunikationsmittel des Tanzes verstanden, das den Autor vom Werk trennt. Die*der Autor*in der Scores ist nicht präsent, wenn die Performenden die Interpretation ausarbeiten. Das macht die Performenden durch ihre Interpretationen zu Koautor*innen. Der Prozess der Score-Entwicklung zeigt Grenzen und Grauzonen der Autoren*innenschaft, aber auch das kreative Potential davon auf, Bewegungs-Scores zu schreiben, die nicht als Notation gedacht sind, ein Original zu konservieren, sondern einen sich wiederholenden Prozess zu stimulieren, der für Unterschiede offen ist. Wir werden unterschiedliche Ausgangspunkte für choreografisches Schreiben erforschen, um zu sehen, was es bedeuten könnte, eine choreografische Perspektive auf Dinge wie Objekte, Popsongs oder Architektur zu haben und was es nicht bedeutet. Wir performen die Scores füreinander im Studio und erleben spielerisch die Freude zu tanzen und spüren die Energie, die davon kommt, Aufmerksamkeit zu geben und zu bekommen.
Rasmus Ölme