Kurt Mosetter
Myoreflextraining
© Karolina Miernik
Beg
Array, 31.7.+1.8.2004
10:00–12:15
+ 15:00–17:15
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Myoreflex – Muskelfunktion der Gefühle
Körperliches Gelingen hinterläßt Spuren im Gehirn
„Wir sind in unserem Körper. Wir sind unser Körper und aus ihm heraus kommen Handlungen, Bewegungen und Gefühle- in ihm und mit ihm drücken wir uns aus und treten in Kontakt. Träger und Ausdruckssysteme sind unsere Muskeln. Mit speziellen Muskel- und Bewegungsmelodien machen wir uns klein, ducken uns, erstarren wir oder richten uns aus, um die Welt zu erobern. Unsere Erfahrungen und unsere Biographie prägen, gestalten und formen unsere Haltung, Gestik und Mimik. Im Körpergedächtnis stecken wir, sind wir aufbewahrt und tragen Dinge mit uns herum. Über den Körper lauschen wir in uns.
Bewusst spüren, lesen und erkennen wir im Workshop Spannungen, Emotionen und Fehlhaltungen in unserem Muskelsystem. Schmerzlich verkürzte Muskeln und verspannte Muskelfunktionsketten, sowie die passiven Gegenspielbremsen können über Druckpunkte und spezielle Übungen gespürt – und dann mit erweiterter Wahrnehmung trainiert und überwunden werden. So können wir Emotionen und Erlebnisse, welche uns nicht explizit bewusst sind – uns jedoch im Alltag aus dem Körper heraus einschränken - nachspüren. Unserem dynamischen Selbstausdruck können wir den körperlich seelischen Raum für ein offenes Nach-vorne-treten geben.
Über spezielle Bewegungen und kinästhetische Erfahrungen mittels unserer Hände erreichen wir einfache Perspektivveränderungen und lernen so, uns selber zu spiegeln. In diesem Akt des Erkennens sind Momente der Selbstentdeckung, des Aufrichtens und neue Handlungsmuster aus den Tiefen unseres Selbst heraus möglich. Im Vordergrund steht die Erfahrung, wie Körper, Geist und Bewegung eine Einheit in uns sind.
Wir spielen Emotionen und stellen Gefühle im Körper dar. Wir erforschen diese, „heben den Schleier“ des Begrenzenden in unserer Geschichte und genießen das Hinaustreten, die Qualitäten von „Dürfen“ und „Können“. Körperliches Gelingen hinterlässt dann seine Spuren im Gehirn, und gestaltet als Architekt unseren Bewegungsapparat. In einer Kreisfigur gestalten wir so die Erlebnissituation unserer Psyche. So Erfahrenes und Erlebtes kann dann spielerisch auch im normalen Alltag Gestalt annehmen.“
Kurt Mosetter