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In diesem Workshop werden wir das Potenzial des Tanzes untersuchen, zwischen allen Individuen zu existieren, die einen künstlerischen Raum besetzen, anstatt ein Bild zu sein, das vor einer einzelnen Person platziert wird und für ihren*seinen Blick bestimmt ist. Dieses Zwischen-den-Individuen-Sein erinnert an die Liebe, die sich zwischen Liebenden bewegt, anstatt ein Objekt zu sein, das unabhängig von den liebenden Körpern begriffen und beurteilt wird.
Der Tanz ist zwar nicht losgelöst von unseren Körpern, aber er existiert auch nicht nur in ihnen. Vielmehr befindet er sich in der Lücke zwischen unserem körperlichen Wesen und seinem Abbild; zwischen dem Blick des anderen auf uns und unseren Gedanken über den anderen; zwischen dem, was in unserem Bewusstsein existiert, und den Bildern, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen.
Wir werden diese schwer fassbare Lücke zwischen uns „Spirit Dance“ nennen und fragen, welche Manifestationen des Tanzes, des Denkens und der Kunst sie für uns eröffnen kann. Obwohl er schwer zu definieren ist, hat „Spirit Dance“ eine haptische Präsenz. Wir suchen diese Präsenz, indem wir konkrete Übungen machen wie „Blickparty“, „Form-Meditation“, „Sehend-Sein“, „Gesehen-Werden“, „Flucht vor Bildern“, „Körperscan“ und „Tanzen im Dunkeln“.
Diese Übungen sind auch ein Versuch, das bildbasierte Bewusstsein zu konfrontieren, von dem wir gesättigt sind. Mithilfe von ihnen untersuchen wir die Relevanz und Wirksamkeit von Bildern unserer
Zeit, die Suche nach Verbundenheit und Gemeinschaft im Kunstraum sowie den Begriff „geheime Kunst“.
Der Workshop richtet sich an Menschen, die sich für den Körper interessieren und über seine Repräsentation hinausgehen wollen, unabhängig davon, ob sie einen Tanzhintergrund haben. Er ist offen für Menschen, die sich bewegen und Fragen über den Tanz und seine Beziehung zum Blick stellen wollen, und für Menschen, die an das Potenzial des Tanzes glauben, an einen Zustand des Unter-Menschen-Seins, unabhängig von Äußerlichkeiten.
Lilach Pnina Livne