SERVICE
Die Praxis von Real Time Komposition ist für Tänzer_innen und Musiker_innen grundlegend gleich. Der größte Unterschied besteht in der Anwendung des Körpers – des Instruments – und in der Motivation etwas zu tun. Für Tänzer_innen ist der Körper das Instrument und die Hauptmotivation ist es, Bewegung zu schaffen, die gesehen werden soll. Für Musiker_innen ist die Beziehung des Körpers mit einem Objekt das Instrument und die Hauptmotivation ist es Klänge zu erzeugen, die gehört werden sollen. Wir untersuchen diese Blickpunkte und spielen in den Überschneidungen und der Ansteckung.
Mark Tompkins
Bei der Improvisation arbeitet jede/r Performer_in gleichzeitig auf verschiedenen Sinnes- und Wahrnehmungsebenen: zuhören, zuschauen, spüren, agieren, reagieren – und zwar auf sich selbst und auf andere. Die Kunst der Real Time Komposition liegt in der Fähigkeit offen zu bleiben für die Fülle an inneren und äußeren Impulsen, Material anzunehmen, zu verarbeiten und anzubieten – ein ununterbrochener Fluss von Feedback. Wie kann man Überladung vermeiden? Wie kann man aktiv aufmerksam bleiben? Wie kann man nichts tun und trotzdem etwas beitragen? Diesen Fragen gehen wir anhand von Spielen und Scores mit einem Verständnis von Verlagerung, Loslassen, aktiv/passiv, Zentrum/Unterstützung und die Rollen von Performer_in, Zeug_in und Zuschauer_in nach.
Maxime Dupuis
Wie kannst du deine persönliche Sprache im Austausch und der Auseinandersetzung mit anderen bereichern? Wie beeinflussen, interagieren und infizieren sich diese zwei künstlerischen Universen und lassen dadurch eine einzigartige Sprache entstehen? Wir spielen mit den Begriffen von Geometrie und Raum, rhythmischen Tools (wie die Elementare Einheit), Imitation und Kontrapunkt und betrachten dadurch die visuelle und klangliche Autonomie von Performer_innen im Improvisations-Kontext. Wir erkunden das visuelle Potential von Musik und das Klangpotential von Bewegung beim Ausprobieren von Tools: Elementare Einheit und Rhythmus sowie Leere und Stille. Bring deinen Körper, deine Stimme, dein Instrument und sonstige Objekte, die interessant für das Sound machen sein können.
Mark Tompkins und Maxime Dupuis arbeiten seit 2012 gemeinsam im Performance Kollektiv FIRE! – ein Ensemble von Musiker_innen und Tänzer_innen, in dem alle Mitglieder tanzen und Musik machen.
Mark TompkinsMaxime Dupuis