In diesem Workshop werden Facetten von Nacktheit, Nacktsein und Nacktwerden auf der Bühne unter die Lupe genommen. Nacktheit nicht als Provokation, sondern als Notwendigkeit für eine körperliche Recherche. Welche Bewegung ermöglicht der nackte Körper, die mit Kleidung nicht möglich ist? Welche Formen von Wucht und Fragilität stecken im nackten Körper? Welche Formen von Darstellung, Ausstellung, Zur-Schau-Stellung und Vorstellung produziert er? Wir werden vor allem mit der Masse des Körpers arbeiten – mit dem Fleisch, mit Körperfett, mit der Haut und dem Knochengerüst. Das Fleisch wird auf unterschiedliche Weise in Bewegung versetzt, zum Fliegen und Fallen gebracht, der Knochenbau wird implodieren und explodieren, Hautflächen werden verschoben, der Schweiß wird glänzen. Wir setzen den Körper ohne Kleidung „in Szene“, ohne das Konkrete der Nacktheit zu verlieren. Während dem Workshop werden wir immer mehr der Frage nachgehen, was es für uns heute, 2017, bedeutet, den nackten Körper in Bewegung zu versetzen.
2013 wurde das Stück „more than naked“ bei ImPulsTanz uraufgeführt. Let´s party our body! Gleichzeitig ist „more than naked“ mehr als das Feiern der körperlichen Materialität - welcher politische und gesellschaftliche Treibstoff steckt im nackten, bewegten Körper? Wie auch im Bühnenstück wird im Workshop sehr körperlich mit Nacktheit gearbeitet, sehr bewegt und konkret. Unser Fleisch wird Spaß haben!
Doris Uhlich