Workshops 2016

Workshops 2016

Susanne Bentley tanzt mit ihrer Klasse bei den Workshops 2013. Sie sind im Moment einer Sprungs auf einem Bein. Die Bildrechte liegen bei Karolina Miernik

Susanne Bentley
Play Space - Movement Improvisation for Beginners

© Karolina Miernik
O
Week 1, 18.7.–22.7.2016
09:30–11:30
Arsenal D

Play Space - Movement Improvisation for Beginners

Spaß haben – Warum sonst tanzen?!

„Spiel ist die höchste Form der Forschung“ - Albert Einstein
„Spiel ist ein Zustand des Seins“ – Katie Salen (Spielforscherin)

Spielen dient dem Forschen, Ausprobieren, Fühlen und Lernen. Dabei kommt man in einen Zustand der Offenheit und die natürliche Kreativität kommt zum Vorschein – „ein entspannter, offener Modus“, so John Cleese.

Denk an deine Kindheit zurück: da warst du ständig in diesem Zustand. Meist wird es uns als Erwachsene abtrainiert. In der Improvisation können wir das Spielen wieder hervorholen. Dies bewirkt eine Erweiterung des Bewusstseins im gegenwärtigen Moment, Techniken für das Ermöglichen neuer Bewegungsqualitäten, Wege der Interaktion mit Partner_innen und der Gruppe etc.

Das Spiel mit dem Körper ist eine Art zu Wissen und führt dazu, dass wir in der Bewegung denken. Es stellt uns auf die Anderen ein. Beim Teilen der Hilfsmittel (oder Spielsachen) entwickeln wir Vertrauen, gleichen Rhythmus und Energie an und etablieren einen sozialen Sinn für die Zusammengehörigkeit. Unsere Fantasie, Problembewältigung und die Geschichten-erzählerische Tendenz unseres Gehirns entfachen die Reaktion auf den entstehenden Tanz. Durch Bewegung und Sinneswahrnehmungen öffnen wir Türen zu spontanen Neuwelten und überraschende Kontakte mit Anderen.

Welche Besonderheiten findest du als Tänzer_in? Wie kannst du deine Bewegungspalette erweitern? Welche Optionen hast du beim Tanzen mit Anderen?

Das Wesentliche an Play Space ist es, Bewegungsstil und Präsenz bei Improvisation miteinander zu verbinden. Inspiriert von Al Wunders Theatre of the Ordinary sowie von Andrew Morrishs Arbeit und Ruth Zaporahs Action Theater ist dieser Workshop eine einzigartige Lernerfahrung. Die Teilnehmer_innen entdecken was sie gerne machen oder sehen und lernen Verantwortung für das zu übernehmen, was sie am eigenen Bewegungsstil und beim Interagieren bemerken und weiterentwickeln wollen. Wir beginnen mit einem Warm-up, das eine Vielzahl an Bildern und Übungen beinhaltet und sich auf bestimmte Themen konzentriert. Wir erlernen das spontane Kreieren von Bewegungsmaterial und erkunden verschiedenste Wege der Interaktion mit Anderen, indem wir Zeit, Raum, Rhythmus und Energie als Aufgabenstellung verwenden. Gearbeitet wird in kleinen oder größeren Gruppen. Ausprobieren und Zuschauen sind weitere Elemente, wobei Letzteres wesentlich zur Wertschätzung der Einzigartigkeit der Anderen beiträgt, die Erkenntnis über unsere ästhetischen Präferenzen erhöht und dadurch unsere Spielerfahrung verbessert.
Eines meiner Mottos ist: „seriöser Spaß, ernstes Spiel“ – ich habe mich dem Spiel als Hilfsmittel für das Lernen verschrieben. Sowohl in der Kunst als auch im Leben. Play Space bietet Raum für die Entfaltung unserer Kreativität, fürs Lernen an sich und vor allem für den Spaß – der Sinn und Zweck beim Tanzen.

Susanne Bentley
© Ludmila Glukhova
© Kevin Bourdeaux
© Karolina Miernik
© Ludmila Glukhova
© Serge Gutwirth
© Serge Gutwirth