Workshops 2014

Workshops 2014

Ko Murobushi †
Danse Butoh

© Domenico Giustino
O
Week 1, 21.7.–25.7.2014
09:30–11:30
Arsenal E

Danse Butoh

Freie, persönliche und individuelle Evolution

Butoh ist keine Technik, die man systematisch erfassen kann.
Es ist eine freie, persönliche und individuelle Evolution. Man muss mit seinen Traditionen und Gewohnheiten brechen und über sie hinwegsehen, um etwas Neues zu finden.
Ersticken, Krankheitsverwandlungen, Zwischensein von Schmerz und Lust und die Stimme des Magischen.

Wir werden die Geschichte des Butoh in unseren Prozess einschreiben. In diesem Prozess haben wir einen Platz, nehmen einen anderen ein, wir befinden uns inmitten von Experimenten und Transformation. In unserer Auffassung treffen wir auf das Neue, neue Alltäglichkeiten. Alltäglichkeiten mit ihren Brüchen, angereichert mit Selbstbeherrschung, Verwandlungen, Vermittlungen, Überschreitungen.

Worauf beziehen sich unsere Versuche?
1) Der Atem. Der Atem und seine Transformation, Unterschiede und Kombinationen der Atmungsformen, hin zu einer Stimme, die aus dem Rachen kommt.
2) Der Gang. Wer geht? Kommend von wo, und auf welches Ziel zu? Können wir uns einen „Gang ohne Füße“ vorstellen?
3) Die Erde betreten, springen, tanzen: die Begriffe „Tamafuri“ und „Tamashizume“.
4) Bewegung in der Form einer 8. Die 8 startet auf halber Strecke, hält auf halber Strecke inne und hat weder Anfang noch Ende. In ihr befindet sich das Außen, draußen das Drinnen. Der eine und der andere kreuzen sich, geraten durcheinander. Die Schleife des Moebius, asymmetrische Spiralen.
5) die Zukunft: tierische, pflanzliche, mineralische Zukunft verrinnen lassen. Kadaver werden, flüssig, fest, gasförmig. Transmission und Transformation lernen.
6) Improvisationen: Die Form schleicht sich ins Tun. Ein Intervall, das zittert, das sich verschiebt. Das simultan mit dem Einsturz ist. Schmerz, Erschütterungen, Gerinnung, Entspannung, Zuckungen zum Humor hin.

Ko Murobushi †
© Laurent Ziegler