Eine fundierte Kenntnis von Contact Improvisation ist essentiell. Ein Showing wird am Ende des letzten Workshop-Tages präsentiert.
Von Anbeginn kombinierte Contact Improvisation Momente unglaublicher Schönheit und im Bewegungsfluss mit Momenten von Unbeholfenheit, Tollpatschigkeit und Desorientierung. Seit ihrer Weiterentwicklung und seitdem erfahrene Tänzer_innen großartige Fähigkeiten zur Erzeugung von Bewegungsfluss entwickelt haben, gibt es eine Tendenz diese vermasselten Momente so gut wie möglich zu dezimieren. Dies führt meist dazu, immer wieder dieselbe Skala an schon bekannten Techniken anzuwenden und zu durchlaufen. Die Freiheit, die Contact Improvisation bietet, braucht eben auch etwas Mut zu akzeptieren, was in unseren Körpern und im Raum passiert, verlangt von uns, alle bekannten und unbekannten Ressourcen zu verwenden, der immer-präsenten Qualität des Sich-zum-Narren-Machens gerecht zu werden und bereit zu sein, sogar die widrigsten Umstände und riskantesten Situationen in geniale kreative Abenteuer zu verwandeln. Das Unbekannte wird zu einem Freund, Absurdität wird zur Gewohnheit und die Tyrannei des Interessant-Sein-Wollens wird überwunden. Wir versuchen diese Form der Bewegung zu beleben und uns dazu heraus zu fordern, alle Aspekte des Tanzens zu akzeptieren, selbst wenn sie etwas seltsam und unbeholfen zu sein scheinen.
Material:
- affektierte Tänze
- brenzlige Gewichtsverlagerungen
- aufdringlicher Kontakt
- den eigenen Faden nicht verlieren
- nein sagen!
- düstere Tänze
- Veränderung provozieren
- Bewegungsfluss stören
- Konflikte als Inspirationsquelle
- schlechtes Tanzen gut finden
- verschwindende Duette
- Neuentdeckung von Desorientierung
Brauchbare Hinweise:
- Betrachte alles als Experiment
- Beginne jeden Tag mit einem neuen Zugang
- Versuche alles aus deinen Mittänzer_innen herauszuholen
- Du kannst deine Fans, aber nicht alle Akteure austricksen
- Nichts ist ein Fehler, es gibt kein Gewinnen oder Verlieren, es gibt nur das Tun und Machen
- Versuche nicht während dem Tanzen zu analysieren, das sind zwei verschiedene Prozesse
- Disziplin heißt, dass man gut folgen kann, Selbst-Disziplin bedeutet, besser folgen zu können
- Versuche so oft wie möglich glücklich zu sein, genieße die Anwesenheit der Anderen, es ist angenehmer als du glaubst