Workshops 2014

Workshops 2014

Marco Berrettini
Improvisation

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, 2014
14:45–17:15
Arsenal D
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Week 2, 28.7.–1.8.2014
14:45–17:15
Arsenal D

Improvisation

Marx, Bruce Lee, Krishnamurti – die Geburt des Tanzes

Während dieses Ateliers, wird es um das WIE und das WESHALB jeder Bewegung gehen. Was motiviert uns, uns zu bewegen? Was bewegt uns, Neues zu erfinden? Wie können wir uns dessen bewusst sein? Wie verhindern wir das ständige, bereits Erlernte, zu wiederholen? Aber auch, wie übersetzen wir unsere inneren Zustände in choreographische Bewegungen? Können wir unsere Art uns zu bewegen in Frage stellen, ohne unsere Art zu leben in Frage zu stellen? Natürlich nicht, was mich anbelangt.

Falls wir, einige Jahre lang, beobachtet haben, wie die Performance Kunst und der HipHop Tanz neuen Wind in den zeitgenössischen Tanz eingeflößt haben, wird es, meines Erachtens, trotz allem immer deutlicher, dass eine Veränderung oder besser gesagt, Weiterentwicklung, nur dadurch möglich sein wird, wenn wir dazu bereit sind, an uns selbst zu arbeiten.

Eine wahre Askese, im literarischen Sinn. Eine „Übung“ an uns selbst, also. Wie es der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk in seinem Buch „Du musst dein Leben ändern“ sagt: „...und da sind extrem toxische Substanzen drin. Es existiert eine direkte Verbindung zwischen der Dimension eines Autors und der Gefährlichkeit der Materialien die er bearbeitet und die er bändigt. Das Unbedeutende gebärt nur Unbedeutendes, die Gefahr gebärt den Geist, das Denken, und wenn der Geist an den Punkt angelangt wo es Form fasst, halten wir den Augenblick der Kunst. Jeder Autor, der etwas wert ist, kontaminiert sich selbst mit den Materialien die er behandelt...”.

In diesem Sinn, und für die Dauer des Workshops, inspirieren wir uns von der Wasser-Philosophie von Bruce Lee, der Marxschen Kritik des Sklaven und seines Herrn, der Leere-Lehredes Krishnamurti; inspirieren wir uns mit was wir wollen, aber inspirieren wir uns bevor wir wieder ausatmen.

Meine kleine Ziele-Liste:
•   die Konzentration in der Ausführung der Bewegungen üben
•   Bewegungen schaffen die unsere Routinen transzendieren
•   den dramaturgischen Horizont erweitern
•   die Bedingungen der Improvisationskunst neu hinterfragen

Marco Berrettini

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