Alix Eynaudi & Mark Lorimer
Bondage
© Lyina Adieux
Adv
Week 4, 6.8.–10.8.2012
10:00–14:00
DA 1
Bondage as choreographic instructions
Der Ausgangspunkt für diesen Workshop ist die Praxis der Japanischen Bondage-Technik. Bei der anfänglichen Recherche analysierten Alix Eynaudi und Mark Lorimer Charakteristika der Bondage-Technik. Diese Charakteristika werden zu Strategien zusammengefasst, die sich mit der Beziehung zum Partner, sowie als Basis für die Kreation von Bewegungsmaterial eignen, wobei die Ästhetik, von Bondage beiseite gelassen wird. Regeln und Ethik von Bondage werden abstrahiert, das freie Parameter ergibt, die man für das Experimentieren und Umkehren nützen kann.
Die bei Bondage entstehenden Einschränkungen können tatsächlich gegeben sein, oder aber man spielt mit ihnen. Die Grenze zwischen dem tatsächlichen Vorhandensein und dem Inszenierten verschwimmt bei Bondage – das ist vor allem in der sadomasochistischen Variante am deutlichsten.
Wir werden diese verschwimmende Ebene genauer untersuchen. Einerseits physisch, indem wir die von TeilnehmerInnen kreierten Einschränkungen (das gegenseitige Tragen, Zusammenbinden, Einklemmen, Umarmen, etc.) und andererseits performativ, indem wir die Aufmerksamkeit und Intention, die diesen Einschränkungen zugrunde liegen, genauer betrachten. TeilnehmerInnen werden sich Einschränkungen, die sich entweder selbst oder anderen auferlegen, aussetzen, verkörpern und steuern.
Ein weiterer Ansatz, der uns sehr wichtig ist: wie wäre es, Bondage als gegenseitige Fürsorge zu betrachten? Als TänzerInnen können wir bestimmte Techniken nützen, um auf unseren Körper aufzupassen? Wir könnten eine Art Körperarbeit daraus entwickeln, und diese für die Kreation von Performance verwenden. Choreografie revolutioniert damit unsere jeweiligen Tanz- und Performance-Ausbildungen.
Unser Wunsch ist es, die Möglichkeiten von Bondage in Zusammenhang mit Choreografie zu erproben.
Alix EynaudiMark Lorimer