Maud Paulissen-Kaspar
Myoreflex/Sensorik/Motorik (G.A.)
© Marta Lamovsek
Week 3, 1.8.–5.8.2011
12:00–13:45
Arsenal 4
Myoreflex/Sensorik/Motorik
Gesundheit und tänzerische Bewegung für Senioren
Gesundheitsvorsorge erfordert keine außergewöhnlichen Anstrengungen, sondern die Rückbesinnung auf normale, physiologische, angeborene Muster. Prävention bedeutet, dass wir uns um die Erhaltung dieser natürlichen physiologischen Bedingungen kümmern. Genau dies geschieht z.B. in China, wo in öffentlichen Parkanlagen regelmäßig Ausgleichs- und Dehnungsübungen in der Tradition von Qigong und Tai Chi in großen, frei zugänglichen Gruppen praktiziert werden.
Im Westen ist das Sitzen während langer Schuljahre und im Berufsleben weit verbreitet. Dadurch festigen sich in nahezu allen Gelenken Beugehaltungen zu einem Grundzustand.
Auf der muskulären Ebene bedeutet dies, dass entscheidende Muskelgruppen relativ zu kurz werden und in einem Dauerzustand der Anspannung verharren. Spielerischer Ausgleich in Form von (ursprünglich kulturell eingebetteten) Handlungen wie Tanz, Ritual und Sport fehlen dagegen zunehmend.
Intelligente, d.h. gezielte, spielerische innere und äußere Bewegung in "Tanzschritten" kann Krankheiten und Erstarrung verhindern. Die Integration einfacher Übungen in den Alltag fördert Gesundheit auf mehreren Ebenen und hilft dabei, das Muskelsystem wieder zu aktivieren - in jedem Alter.
Auch nach klinischer Behandlung von Krankheit und Schmerz bieten die Kraft-in-der-Dehnung-Übungen (KiD-Übungen) ein optimales Instrumentarium für Nachbehandlung und nachhaltige Stabilisierung der wiedergewonnenen Gesundheit. Auch in späten Lebensjahren kann der Mensch seine motorischen Fähigkeiten innerlich erweitern. Entwicklung ist nicht etwas, das uns in unserer Kindheit und Jugend widerfährt, sondern wir entwickeln uns während unseres ganzen, aktiven Lebens.
Maud Paulissen-Kaspar