Eine Frau in buntem Anzug steht da, mit weit aufgerissenen Augen und einem wie zu einem Munch’schen stummen Schrei geöffneten Mund. Eine Erscheinung. Eine Illusion vielleicht. Was bleibt von dem, was vergeht? Eine Wahrnehmung, eine Erinnerung, eine Präsenz in unendlicher Ferne. Das Solo „o que fica do que passa“ des portugiesischen Choreograf_innen-Duos Teresa Silva und Filipe Pereira zaubert magische und melancholische Situationen auf die Bühne: geheimnisvolle, glitzernde Lichterspiele, rätselhafte Szenen und betörende, im Augenblick ihres Entstehens verwehende Klänge. In diesem Stück führt die Erinnerung an das Vergängliche nicht zur Sentimentalität, sondern zu der Einsicht, dass das Unhaltbare in seiner poetischen Kraft einen eigenen Wert besitzt.
Österreichische Erstaufführung