ImPulsTanz 2014 © les ballets C de la B

Alain Platel / les ballets C de la B & Münchner Kammerspiele

tauberbach

Estamira ist eine verrückte und würdevolle Frau, die sich mit den Geistern in ihrem Kopf in einer Phantasiesprache unterhält. Zusammen mit fünf den Grenzen der Zivilisiertheit entrückten Wesen lebt sie auf einer Mülldeponie, und dort im Klangraum von Kantaten des großen Barockkomponisten Johann Sebastian Bach. Für sein großes Werk „tauberbach“ – eingeladen u. a. zum berliner Theatertreffen 2014 – hat sich der belgische Choreograf Alain Platel einerseits Marcos Prados berührende Dokumentation „Estamira“ über eine brasilianische Abfallsammlerin und andererseits Artur Zmijewskis eindringliches Musikprojekt „Tauber Bach“ mit einem Gehörlosen-Chor zur Grundlage gewählt. Die fragilen und verschobenen Klänge des Chors verbinden sich mit doppeldeutigen Gesten, brillanten Soli und auch einem ausufernden Exzess aus Lust und Grobheit. Metamorphosen bilden eines der Hauptmotive in den so ergreifenden wie irritierenden Szenarien von „tauberbach“. Die Spannung darin lässt keinen Augenblick nach, bis so etwas wie Hoffnung und Optimismus aufkeimen und aus dem Mistplatz eine anregende Spielwiese wird.

Österreichische Erstaufführung

17., 19. + 20. Juli, 21:00 Uhr, Volkstheater