Research 2007

Research 2007

Mathilde Monnier
CoachingProject: Copié

© David Bergé
Adv+
Coaching Project
Week 2, 23.7.–27.7.2007
10:00–16:00
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Copié Für unsere gemeinsame Zeit schlage ich vor, daran zu arbeiten, was Kopie, Re-Interpretation, Collage, Noch-einmal-ins-Reine-Schreiben und Diebstahl bedeuten. Wir werden gemeinsam einige choreografische Ausschnitte aus einem von mir zusammengestellen Videokatalog oder aus von euch mitgebrachten DVDs resp Videokassetten wählen. Diese Exzerpte werden wir genau studieren, und in der Folge wird dieses Material einer Reihe von Wieder-Übersetzungen ver-schrieben. Letztere dienen uns gleichermaßen als Vorwand (franz. pretext), um gemeinsam über die Fragen der Übertragung, der Formveränderung und des Zitats zu reflektieren. Wir werden uns dafür einsetzen, die Materialien ohne Anmaßung wieder auszuwerten, ihre Herkünfte und ihren Sinn zu verstehen. Wir werden versuchen, mehrere Versionen dieser in die Aktion, in die Repräsentation gesetzten Lesarten zu kreieren. Wir machen das für uns, aber wenn wir es wünschen und es notwendig scheint, laden wir ZuschauerInnen ein, an dieser Erfahrung teilzunehmen. Mathilde Monnier Seit 1994 ist Mathilde Monnier künstlerische Leiterin des Centre Chorégraphique National de Montpellier und schuf seitdem mehrere Stücke (Nuit 1995, L’atelier en pièces 1996, Arrêtez, arrêtons, arrête 1997, Les lieux de là 1998/99). Im Jahre 2000 lud Mathilde Monnier im Rahmen des Festivals Montpellier Danse zahlreiche KünstlerInnen ein, den Event Potlatch, dérives zu gestalten, der die Philosophie von Geschenk und Schuld hinterfragte. Danach schuf sie das Dyptichon Signé, Signés, das in großem Maße auf der Arbeit Merce Cunninghams und John Cages basiert. 2002 präsentierte sie die getanzte Konferenz Allitérations, die sie gemeinsam mit dem Philosophen Jean-Luc Nancy für das Festival Agora im Centre Pompidou / Ircam in Paris schuf. Für Montpellier Danse kreierte sie Multimaterials mit TänzerInnen des professionellen Trainings des Choreografischen Zentrums. Ebenfalls 2002 entstand Déroutes, das auf einer Novelle von G. Büchner basiert. 2003 wurde sie vom Opernballett Lyon beauftragt, in Zusammenarbeit mit einem Videokünstler und einem Gitarristen Slide zu schaffen. 2004 schuf sie Pièces, zusammengesetzt aus vier experimentellen Performances. Beim Festival Montpellier Danse 2004 zeigte sie außerdem Publique, ein Tanzstück, das auf der Musik des Rockstars PJ Harvey basiert. 2005 entstanden zwei Produktionen: La Place du singe ist ein Duett mit der französischen Schriftstellerin Christine Angot, das auf einem bürgerlichen Thema basiert und bei Montpellier Danse 2005 Premiere hatte. Frère&soeur wurde vom Avignon Festival 2005 für den Cour d’Honneur im Palais des Papes in Auftrag gegeben. 2006 kreierte sie 2008 vallée in Kooperation mit der französischen Sängerin Katerine. Zur gleichen Zeit aktiv in ihrem Filmschaffen, führte sie für Chinoiseries and Bruit Blanc die Co-Regie mit Valérie Urréa und wirkte bei E pour eux in der Regie von Karim Zeriahen mit. Mit zwei Büchern, die 2001 herausgegeben wurden, leistete sie ihren Beitrag auch in der Veröffentlichung von Printmedien: Dehors la danse mit dem Philosophen Jean-Luc Nancy und MW mit der Fotografin Isabelle Waternaux und dem Schriftsteller Dominique Fourcade. 1999 erhielt Mathilde Monnier den französischen Preis „Grand Prix National des Arts du Spectacle Vivant” vom Ministerium für Kultur und Kommunikation für die Darstellenden Künste und den „Grand Prix de l’Etoile Dansante”, gleichrangig an erster Stelle mit Heiner Goebbels, der von der Laura Wolf Andorra Foundation vergeben wird.
Mathilde Monnier