Xavier Le Roy
PRO SERIES: Lets try again
Pro Series
Week 2, 24.7.–28.7.2006
10:00–16:00
Renn 2
Lets try again.
In diesem Projekt arbeitet die Gruppe wieder auf dem Feld der Beziehungen, die die Arbeitsmethoden mit ihrem Resultat, der Choreografie, verbinden. Die TeilnehmerInnen sind vom Wunsch beseelt, das zu verändern, was sie normalerweise produzieren. Das ist möglicherweise die schwierigste Aufgabe, die sich uns in Zukunft stellen wird. Schon in der Vergangenheit haben wir oft versagt, wenn es darum ging diese Frage zu beantworten, aber manchmal haben wir entlang unseres Weges z.B. so etwas wie Wiederholung, Reproduktion entdeckt, um damit Unterschiede herauszuarbeiten, oder Spiele um Choreographien zu produzieren… Das hört sich an wie von gestern - aber probieren wir's nochmal.
Annahmen:
1: Choreographische Arbeiten sind Experimente mit dem Ziel, 'Bewegungen' oder transformative Handlungen zu produzieren oder zu verstehen,
2: ein experimentelles Protokoll ist, wie jede andere technisch-wisssenschaftliche Versuchsanordnung, verantwortlich für die Resultate; mit anderen Worten, nach einer bestimmten Methodologie können lediglich bestimmte Ergebnisse erzielt werden.
Hypothese: wenn wir das, was wir produzieren verändern wollen, müssen wir verändern wie wir produzieren.
Die Gruppe wird eine oder viele Verfahren zur Produktion von Choreografien erforschen - oder in Beschlag nehmen. Wir werden Wissen austauschen, das Abenteuer suchen, an Ideen und Konzepten des Stückes 'project' (2003) arbeiten und feilen (info: http://www.insituproductions.net und http://www.projectproject.org/ , sowie durch Schreiben und Aufführen von Partituren, und/oder die Anwendung von Techniken, die aus der Arbeit mit bewegten Bildern abgeleitet sind, erforschen.
Die TeilnehmerInnen sind Leute, die Fragen zu und Interesse an diesen Dingen haben; die genausoviel Freude daran haben etwas zu tun, wie darüber zu diskutieren, oder Zuschauer zu sein.
Xavier Le Roy
Xavier Le Roy, geboren 1963, ist promovierter Biochemiker. Während des Studiums bereits Unterricht in Modern Dance bei Véronique Larcher und ab 1990 bei Ruth Barnes und Anne Koren. Von 1991 bis 1995 war er Tänzer in der "Compagnie de l‘Alambic" in Paris (Christian Bourrigault) und parallel dazu von 1992 bis 1997 mit der Performancegruppe "Detektor" (Berlin). 1993 gründet er die Gruppe "Le Kwatt" mit der "Things I Hate To Admit", "Zonder Fact", "Blut et Boredom" entstehen. Anschliessend arbeitet er in der Gruppe "Quator Albrecht Knust" (Paris) an einer Neuaufnahme von Yvonne Rainers "Continuous Project - Altered Daily" (1970) und "Satisfying Lover" (1968) von Steve Paxton. 1997 entstehen "Burk" und "Narcisse Flip" mit Le Kwatt und "Das To.Be.Projekt" mit A. Birntraum.
1998 initiiert er das Forschungsprojekt "namenlos". Einladung zu "CrashLanding@Lisboa" durch Meg Stuart, Christine de Smedt, David Hernandez und Danças Na Cidade und Teilnahme am Theorie-Event "Body Currency" der Wiener Festwochen, sowie Einladung zur "Berlin Biennale". 1998 Premiere der Choreographie "Self Unfinished" bei den 8. Cottbusser Tanztagen.
Ab 1999 verfolgt Xavier Le Roy weiter seine Soloarbeiten, u.a. die 'lecture performance' "Product of Circumstances" (im Podewil). Er tanzt in Mårten Spångbergs "Avant Garde" und für Alain Buffard (Paris) in "MORE et encore". Weiters gründet er gemeinsam mit Petra Roggel "in situ productions " und lädt Choreographen, Tänzer, Videokünstler, Theoretiker für "E.X.T.E.N.S.I.O.N.S." ein. Der erste Teil dieses Projektes fand in Berlin (Internationales Tanzfest) und in Antwerpen im Rahmen des interdisziplinären Events "Laboratorium" statt.
Im Jahr 2000 erarbeitet er ein Stück von Jérôme Bel ("Xavier Le Roy") und mit Yvonne Rainer ("meeting") beim Internationalen Tanzfestival Berlin. 2000 organisiert 'in situ productions' E.X.T.E.N.S.I.O.N.S. #2.7 im Podewil, Berlin, 2001 deren Version # 3.2 für das Springdance Festival und "tricoter (provisorischer Titel)" beim Kunstenfestival des Arts, sowie während des Festival d' Avignon im Rahmen von "Le vif du sujet" die Choreographie mit und für Eszter Salamon von "Giszelle". 2003 Produktion des Stücks "project" im Rahmen von CAPITALS (Gulbenkian Foundation), Lissabon und Regie/Choreographie/szenische Komposition der Oper "Theater der Wiederholungen" von Bernhard Lang im Rahmen des "Steirischen Herbst".
Ab 2004 zahlreiche Workshops in unterschiedlichsten internationalen Kontexten und Institutionen: Universität Giessen, P.A.R.T.S, Ecole des Beaux-Arts in Perpignan, Sommerakademie Mousonturm, Summer School, London, etc.
2005 inszenierte er mit Bernhard Lang eine Szene im Rahmen des Opernprojektes «Seven Attempted Escapes from Silence» an der Deutschen Staatsoper Unter den Linden. Für Wien Modern 2005 konzipierte und inszenierte er «Mouvements für Lachenmann», ein Konzertabend mit Musik von Helmut Lachenmann.
2007 und 2008 wird er Associated Artist am Centre National Chorégraphique de Montpellier, Frankreich sein.
Xavier Le Roy