Be Heintzman Hope
Stripper Gollum: everything is in a state of flux

© Kinga Michalska
Field Project
Week 1, 15.7.–19.7.2024
10:00–16:00
TQW 2

Dieses Field Project ist jetzt voll. Es ist nicht mehr möglich, sich für dieses Field Project zu bewerben. Es hat seine maximale Teilnehmer*innenzahl erreicht.

Ein Workshop für Schlampen und Kobolde, die es chaotisch mögen, wenn es ums Tanz(mach)en geht!

Mit einem spielerischen Ansatz erforscht dieses Field Project sozialisierte Vorstellungen von Sexiness und bezieht sich dabei auch auf die Figur des „hungrigen Geistes“. In östlicher Philosophie repräsentiert der hungrige Geist den unersättlichen Hunger, den die Menschen in sich tragen, und er steht oft in Zusammenhang mit Verlangen und Sucht. Die bekannteste Darstellung ist die Figur des Geistes Kaonashi (dt. Ohngesicht) in Hayao Miyazakis Film Spirited Away (dt. Chihiros Reise ins Zauberland), und Gabor Matés Buch Im Reich der hungrigen Geister: Auf Tuchfühlung mit der Sucht dreht sich um ihn. Der hungrige Geist findet sich auch in der Figur des Gollum/Sméagul in J.R.R. Tolkiens Roman Der Hobbit und dessen Fortsetzung Der Herr der Ringe

Stripper Gollum ist eine veränderliche Figur, dey mit deren Gefühlen der Leere, deren Sehnsüchten und den Sehnsüchten anderer ringt – um einen einfühlsamen Humor gegenüber inneren und äußeren Heimsuchungen zu entwickeln.

In diesem Research Project fragen wir: Ist es möglicherweise notwendig, (einen behutsameren Umgang zu finden bzw.) uns davon zu verabschieden, die „fehlerhaften“ Anteile unserer Selbste zu reparieren und stattdessen die inhärente Komplexität unserer vielen Selbste anzuerkennen und anzunehmen? Wenn Ganzheit nicht gleichbedeutend damit ist, unveränderlich oder vorhersehbar zu sein, können wir die Komplexität und Vielfalt unserer Innenwelten annehmen und erkennen, dass alles im Fluss ist!?

Strippen hat seine Wurzeln in vielen Tanzkulturen, einschließlich Ballett, als Austausch zwischen Tänzer*in und Mäzen*in. Es ist eine Form der Sexarbeit, die mit komplexen Machtdynamiken, Stigmatisierung, Heimlichtuerei, selbstständiger Erwerbstätigkeit, prekären Beschäftigungsverhältnissen, Schattenwirtschaft, sinnlicher Lust als Ware, der Charmeindustrie und vielem mehr verflochten ist. Zu beachten ist dabei, dass diese Form der Sexarbeit in Innenräumen auf dem Sicherheitsspektrum woanders anzusiedeln ist als Sexarbeit, die im Freien stattfindet und dem Überleben dient – auch wenn es Überschneidungen zwischen den beiden Formen geben kann.

Dieser Workshop beginnt mit einem Training, das Elemente von Qigong, Physiotherapie und Wxmb Cxre in sich vereint – Übungen für Atem, Stimme und Bewegung, um den Körper von innen heraus aufzuwärmen. Die Wirbelsäule, der Atem und die Stimme der Teilnehmer*innen werden unter hohem körperlichem Einsatz „getunt“, wobei sich das „Tunen“ bis in die Gliedmaßen erstreckt, bevor die Arbeit an zustandsbasierten Improvisationen beginnt.

Der Forschungsaspekt dieses Workshops spielt mit dem Mythos von Persönlichkeit und Widerspruch. Wir tauchen tief in dieses zustandsbasierte Erforschen ein und verwandeln es in einige reproduzierbare Bewegungen, bevor wir eine Gruppenchoreografie erarbeiten, die auf spielerische Weise die Heuchelei der menschlichen Erfahrung tanzt. Sei bereit, auf deiner somatischen Reise durch die Zeit zu schwitzen, während wir verschiedene Aspekte des Selbst erkunden.

Be fordert Menschen sanft dazu auf, achtsam zu sein, wenn sie mit diesen Bewegungen spielen, und ermutigt sie, an der „belastbaren Kante des Widerstands“ zu arbeiten – ein Begriff, den Chester Mainard in Zusammenhang mit erotischer Massage geprägt hat, um eine Form der Berührung zu beschreiben, die weder zu fest, noch zu sanft ist. Wie können wir diesen Begriff im Erforschen von Bewegung anwenden?

„Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich stelle mir das so vor, dass ein Gleichgewicht zwischen dem Ausloten der eigenen Grenzen und der Umsichtigkeit im sozialen Kontext eines Workshops besteht. Nimm dir, was du brauchst, und lass den Rest sein.“ – Be Heintzman Hope

Be Heintzman Hope
© Kinga Michalska
© Kinga Michalska
© Kinga Michalska
© Baco Lepage Acosta
© Baco Lepage Acosta
© Baco Lepage Acosta