Die Frage der Archivierung betrifft viele choreografische Arbeiten der zeitgenössischen Tanzszene. Das Tanz-Archiv ist umfangreich und komplex und schöpft aus vielerlei Medien, wie historische Aufzeichnungen, Notationen, persönliche Skizzen und Notizen, aber auch der digitalen Dokumentation, wie Videos, Youtube, Fotos, Objekte und natürlich den Erinnerungen, die in den Körpern gespeichert sind. Wir alle sind Teil dieses lebendigen Archivs. Der Körper erinnert sich, die Muskeln vergessen nicht.
Der Ausgangspunkt dieses Field Projects ist das Archiv der einzelnen Teilnehmer_innen. Wir werden gemeinsam über diese Spuren und die Re-Aktivierung (re-enactment) nachdenken, aber vor allem werden wir Archivieren, ohne der Vergangenheit zu huldigen. Viel mehr soll die Archivierung eine experimentelle Tätigkeit in der Gegenwart sein, die sich mit der Erinnerung aus gegenwärtiger Sicht beschäftigt und damit eine gewisse Distanz schafft. Wir hinterfragen die Notwendigkeit für eine Geschichte des Tanzes, der choreografischen Zitate und der gestischen Ereignisse, die uns innewohnen. Wir versuchen in diesem Field Project, eine lebendige Ausstellung zu kreieren, die unsere Arbeit in dieser Woche zusammen fügt, um Ende der Woche ein kollektives Archiv des Field Projects zu präsentieren.
Das Warm-Up am Anfang der einzelnen Tage besteht aus einer Ashtanga Yoga Einheit.
Mathilde Monnier