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Dieses Field Project taucht in die Kraft der kollektiven Stimme und Bewegung ein und untersucht, wie Störungen – Glitches – neue Ausdrucksformen erzeugen. Basierend auf der Praxis der Performance Glitch Choir wird mit Jodeln, Obertongesang, Dissonanz und Live-Komposition experimentiert. Dabei werden Fragen gestellen, wie etwa die Stimme Körper durchquert und Resonanzen schafft. Wie prägt der Übergang zwischen Harmonie und Dissonanz den kollektiven Raum?
Durch individuelle Partituren, chorale Muster und intime Eins-zu-eins-Praktiken – wie etwa das Singen in die Münder des Gegenübers – wird das Zusammenspiel von Körper, Stimme und Raum untersucht. Anstatt den Fokus auf Emotionen zu legen, werden die Affekte erforscht, die durch unterschiedliche Techniken entstehen. Die künstlerische Praxis wird durch kollektive Lese-Sessions ergänzt, in denen Texte wie The Lexicon of the Mouth von Brandon LaBelle behandelt werden. Inspiriert von der Dekonstruktion des Klagegesangs entstehen Fragen: Was bedeutet es, in und aus dem Takt zu geraten? Wie schafft Resonanz Kollektivität?
Diese Forschung lädt die Teilnehmer*innen ein, zuzuhören, zu summen, zu flüstern, zu klagen und zu schreien – und untersucht, wie Dissonanz, Multivokalität und kollektive Resonanz neue soziale und akustische Räume schaffen können. Die Forschung zielt darauf ab, ein vereinheitlichtes Verständnis von Kollektivität herauszufordern und sucht die gemeinsame Grundlage im Verschiedenen – oder sogar im Dissonanten.
Die Woche wird von Deva Schubert zusammen mit dem Kernteam von Glitch Choir geleitet: Chihiro Araki und Lotta Beckers.
Chihiro Araki (she/her) ist eine Tanz-, Stimm- und Performancekünstlerin mit Sitz in Berlin. Nach ihrer Ausbildung an der Tokyo Ballet School und einem Bachelor-Abschluss an der Rambert School in London tanzte sie bei Carte Blanche / The Norwegian National Company of Contemporary Dance und der Johannes Wieland Company sowie für Alban Richard, Jenny Beyer, Helena Waldmann, Meg Stuart, Deva Schubert, Lina Gómez, Sergiu Matis und die Musikerin Pan Daijing (Haus der Kunst).
Lotta Paula Mathilda Beckers (they/them) lebt in Berlin und arbeitet als Dramaturgin und Künstlerin. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität Gießen, Choreografie und Tanz an der National School of Performing Arts in Kopenhagen sowie Europäische Medienwissenschaft in Potsdam. Als Dramaturgin und Performerin arbeitet Lotta regelmäßig mit der Choreografin Deva Schubert zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet sie außerdem mit dem Theaterregisseur Noam Brusilovsky, mit dem sie dokumentarische Stücke entwickelt, die Machtstrukturen hinterfragen und das Unmögliche im Theater thematisieren.
Lottas eigene künstlerische Forschung dreht sich um die Verstrickungen von Begehren und Macht, um grausamen Optimismus und das transformative Potenzial von Performativität. Sie interessiert sich für die Oszillation zwischen dem Dokumentarischen und dem Poetischen, dem Intimen und dem Öffentlichen sowie für das Historische im Persönlichen. In ihrer Praxis bewegt sich Lotta fließend zwischen den Bereichen Theater, Performance, Tanz und Medienkunst.
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