Im hundertsten Jubiläumsjahr von Igor Stravinskis Frühlingsopfer sehen wir dem Hundertersten mit naiven Augen entgegen. In Anbetracht der ominösen Geschichte, angefangen bei Nijinskys skandalöser Produktion bis zu all den vielen „Initiationsriten“ sämtlicher Choreografen des 20. und 21. Jahrhunderts, überlegen wir uns, welche Bedeutung es für uns heutzutage, heute Nacht, genau in diesem Sommer, hat. Wir werden uns Dokumentationen, Aufzeichnungen, Mythen, Stile und Ästhetiken verschiedener Produktionen von Maurice Bejart, Pina Bausch, Jerome Bel, Martha Graham, The Joffrey Ballet, Xavier le Roy und all jenen, die wir aus youtube oder aus unseren Erinnerungen holen können, genauer ansehen.
Neben dieser Recherche, als Performanceschaffende und/oder Performer, werden wir am letzten Abend des 30. ImPulsTanz Festivals unser eigenes Sommeropfer kreieren und performen. Bring deine Moves, deine sexuelle Energie, deine Musikalität, deinen Enthusiasmus (oder den Mangel daran, der auch sehr brauchbar sein könnte), sowie deinen Style, Make-up, insgeheime Wünsche und ass-whopping Dildos mit. Es könnte schließlich die letzte Nacht auf Erden sein, also bereite dich darauf vor zu glänzen, Mothafucker!!! Opfere dich!!!
Trajal Harrell