Claudia Bosse
your energetic democratic body!
Choreographers'Venture
Week 2, 23.7.–27.7.2012
13:00–19:00
ZAK
your energetic democratic body!
about political bodies?
democratic (anti) bodies?
(anti) democratic bodies?
Über drei Wochen möchte ich mit einer Gruppe von TänzerInnen/PerformerInnen in einer konkreten Architektur Bewegungsmaterial entwickeln, in einer Architektur, die sich als Raum und nicht als frontale Bühne begreift. Es werden verschiedene Ausgangsmomente für Bewegungen untersucht und kombiniert. Am Ende dieser drei Wochen steht eine Performance in der konkreten Architektur in der auch geprobt wird, sowie eine Performance in einem komplett anderen Raum, als bewusste Untersuchung der räumlichen Transformation des erarbeiteten Materials.
Welche Physikalität und Notwendigkeit gibt es für Bewegung in sich verändernden globalen politischen Verhältnissen? (Vergleich der Perspektiven der TeilnehmerInnen)
Was kann eine politische Bewegung sein?
Was ist der Anfang einer Bewegung?
Was ist vor einer Bewegung?
Wie kann mein Körper politisch sein?
Innerhalb dieser drei Wochen möchte ich Bewegungsmethodologien entwickeln, die sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzen:
Bewegungen zum Raum
Bewegungen aus der biografischen Erinnerung
Bewegungen aus sexuellen Sehnsüchten und Identitäten heraus
Bewegungen aus transformierten Techniken
Demokratische Bewegungen
Bewegungen, die Energien verschleudern
Stille
Wechsel dynamischer Bewegungen und Stille
Eruptive Bewegungen
Movement disorders: Handeln durch verschiedene Körper.
differenter Körper: biografisch / politisch / gesellschaftlich / energetisch / unterbrechend / still / pornografisch
Biografischer Körper, erzogener und gesellschaftlicher Körper zwischen Begehren, Techniken, Aggression und Anpassung.
Energetische Studien mit chaotischen, verschwendenden Körpermustern.
Bewegungsrecherche in einem konkreten Raum, zu einem konkreten Raum, für einen konkreten Raum. Bewegungen in einem konkreten Raum. Energetische Bewegungen mit einem konkreten Körper.
Stille. Ausbrechen.
Das Übersetzen von Bewegungen in einen anderen Raum, oder in den öffentlichen Raum.
Übersetzung, Widerstand, Veränderung, Motivation.
Bewerbung mit Lebenslauf, Interesse und Motivation.
Claudia Bosse (AT/DE) erhielt ihr Regiediplom an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Sie arbeitet an Raumchoreografien, hybriden Theaterarbeiten in Gesamträumen, chorischen Sprachchoreografien, Choreografien, Theaterentwürfen in und mit anderen Öffentlichkeiten, Installationen, sowie Diskursen zu Theorien der Praxis, in Frankfurt, Prag, Tunis, Berlin, Genf, Wien, Hamburg, Düsseldorf, Podgorica, Watermill/NY u.v.m. Ihre Partner sind u.a. das Festival Wien Modern, Prague Quadrennial/intersection, Leopold Museum, Frankfurter Kunstverein, Festival Theater der Welt, Podewil Berlin, Tanzquartier Wien, Nationaltheater Montenegro, Berliner Ensemble, Kampnagel Hamburg, Forum Freies Theater Düsseldorf und Festival Journées Théâtrales de Carthage.
1996 gründete sie gemeinsam mit drei anderen KünstlerInnen theatercombinat in Berlin für eine grundlegende Recherche über Theater, Räume, Körper, Texte und Produktions-Verhältnisse. 1999 wechselte theatercombinat in neuer Formation nach Wien und sie übernahm die künstlerische Leitung. Zwischen 1998 und 2001 entstand eine Zusammenarbeit mit Josef Szeiler. Es folgten Lehraufträge, Gastprofessuren und Vorträge in Frankfurt, Giessen, Oxford, Wien, Belgrad, Genf, Lausanne, Zürich, Brüssel, sowie die Herausgabe von Publikationen. 2006 bis 2008 war sie Artiste Associée am GRÜ/Théâtre du Grütli, Genf. 2006 bis 2009 arbeitete Claudia Bosse gemeinsam mit Gerald Singer, Christine Standfest und vielen anderen an der 13-teiligen theatralen Serie „tragödienproduzenten“. In diesem Rahmen entstanden u.a. ihre chorische Inszenierung von „les perses“ mit 180 GenferInnen am Théâtre du Grütli oder „die perser" beim Festival Theaterformen mit 340 BürgerInnen am Staatstheater Braunschweig, ihre Inszenierung von „phédre” von Racine/Seneca in französischer Sprache in einer Choreografie nackter Körper mit DarstellerInnen über 60 Jahre im Salle de Faubourg/Théâtre du Grütli, oder „turn terror into sport“ eine Massen-Stepp-Choreografie mit 100 TeilnehmerInnen im öffentlichen Raum, im Tanzquartier Wien. 2009 erhielt sie für ihre choreografische Stadtkomposition „bambiland“ mit theatercombinat den Nestroypreis als beste Offtheater Produktion.
Claudia Bosse