Xavier Le Roy & Mårten Spångberg
Specific Abilities (Labour in Exile: Le Sacre & Powered by Emotion)
© Patricio Pidal
Coaching Project
Week 4, 9.8.–13.8.2010
13:30–19:30
Arsenal D
Specific Abilities (Labour in Exile: Le Sacre & Powered by Emotion)
Ausgehend von zwei konzeptuell vergleichbaren Stücken werden in diesem Coaching Project die Möglichkeiten im Bereich der konzeptuellen Produktion von Bewegung ergründet. Bewegung, die die gängigen Auffassungen von rein repräsentativem Tanz ins Schwanken bringt, um einen Prozess der Differenzierung in Hinblick auf den Tanz als Produktionsart in Gang zu setzen. Konzepte bzw. Arbeitsstrategien wie Aneignung, Nachbearbeitung, Aufgreifen des zufällig Gefundenen und Wiederholung werden diskutiert und praktisch untersucht, wie auch Auffassungen und Gedanken über diverse Praktiken und den Zusammenhang zwischen diesen und der Stärkung des Ausdrucks bzw. der Produktion von spezifischen Fähigkeiten, aufgegriffen. Das Coaching Project entsteht aus dem Material von Le Roys Le Sacre und Spångbergs Powered by Emotion, das den TeilnehmerInnen als zeitgenössisches Repertoire dargeboten wird.
Xavier Le Roy
Xavier Le Roy studierte Molekularbiologie and der Universität von Montpellier und arbeitet seit 1991 als Tänzer und Choreograf. Zwischen 1997 und 2003 war er Artist-in-Residence bei Podewil, Berlin. Er choreografierte die Solo Performances "Self Unfinished" (1998) und "Product of Circumstances" (1999). Vom Tanz im August Festival wurde er eingeladen, gemeinsam mit Yvonne Rainer an dem Stück Meetings (2000) zu arbeiten. Außerdem verwirklichte er ein Stück von Jérôme Bel Xavier le Roy (2000) und choreografierte Giszelle (2001) in Zusammenarbeit mit Eszter Salamon sowie Project (2003), ein Stück für 15 PerformerInnen. Er inszenierte Das Theater der Wiederholungen (2003), eine Oper von Bernhard Lang, und Mouvements für Lachenmann (2005), ein abendfüllendes Konzert mit Musik von Helmut Lachenmann. Im Rahmen eines Pädagogikprojekts der Berliner Philharmoniker choreografierte er Ionisation von Edgar Varèse mit 40 Kindern. Seit 2004 ist er in mehrere Pädagogikprojekte involviert. 2007 entstand ein Solo zur Musik von Igor Stravinsky "Le Sacre du Printemps" . 2008 setzte er seine Recherchen über die Gestik von Musikern fort und schuf "More Mouvements für Lachenmann" . Von 2007 bis 2008 war er “associated artist” am Centre Chorégraphique National de Montpellier in Frankreich, wo er gemeinsam mit 9 Künstlern die Ausbildungsreihe 6 months 1 location initiierte, eine Recherche über spezifische Arbeitsweisen. 2009 präsentierte er “To contemplate” beim Festival In-Presentable-Madrid und “Xavier fait du Rebutoh” beim Musée de la Danse in Rennes, das er gerade für die Premiere bei PAF unter dem Titel: “Product of Other Circumstances” überarbeitet. 2010 kreierte er “Floor Pieces” bei der Julia Stoscheck Collection in Düsseldorf und ist als Fellow-Artist-in-Residence am MIT Programm für Kunstkultur und Technologie eingeladen (Cambridge, USA).
Mårten Spångberg
Mårten Spångberg ist ein performancenaher Künstler, der in Stockholm lebt und arbeitet. Sein Interesse gilt der Choreografie im weitesten Sinn, die er durch experimentelle Praxis und kreative Prozesse an einer Vielzahl von Formaten erprobt hat. Er ist seit 1994 als Performer und Performanceschaffender tätig, und schafft seit 1999 Solos bis zu Arbeiten in großem Rahmen, die international zu sehen sind. Er arbeitete u.a. mit Xavier Le Roy, Christine De Smedt/Les Ballets C de la B zusammen. Mit dem Architekten Tor Lindstrand gründete er das International Festival, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Architektur und Choreografie/Performance zusammenbringt.
Zwischen 1996 – 2005 organisierte und kuratierte er Festivals in Schweden und international. 2006 gründete er INPEX eine Organisation für die Vernetzung von KünstlerInnen. Er ist ein erfahrener Dozent im Bereich der Praxis wie auch der Theorie. Seit 2008 leitet er den Master-Studiengang für Choreografie an der Universität für Tanz in Stockholm.
Xavier Le RoyMårten Spångberg