Lloyd Newson / DV8 Physical Theatre (AU/UK)
The Cost of Living
Was kostet das Leben? Vor allem für jene, die abseits stehen, nicht wirklich schick und telegen sind? Das englische DV8 Physical Theatre und sein Choreograf Lloyd Newson sind berühmt dafür, mit brillanter Formulierungsgabe, verschärftem britischem Humor und zuweilen schneidender Härte auf der Bühne heikle Fragen zu stellen. „The Cost of Living“, uraufgeführt zur Olympiade in Sydney 2000, dem großen Wettbewerb der Supersportler, zeigt bewußt die andere Seite der Medaillenwelt: Darsteller von außergewöhnlicher Statur treffen sich mit sogenannten „Normalen“ zur großen Abrechnung mit einer Gesellschaft, die alles nach seinem Geldwert mißt. Tanz, Theater, Gesang und Show verschmelzen zu einer umfassenden kritischen Masse. Einmal mehr, aber desto gründlicher, wird mit ausgrenzenden Stereotypen aufgeräumt. Fünfzehn Akteure, darunter ein Tänzer ohne Beine, ein nörgelnder Schotte, ein begnadeter, aber übergroßer Ballerino, ein bärtiger Sopran und eine ältere Frau, inszenieren das Drama der Anpassung und des Sichmaskierens im alltäglichen Überlebenskampf. Und das mit berührender Einfühlungsgabe, in einem Schwall ironischer Bilder und sarkastischer Dialoge und ohne Scheu davor, die Grenzen der Schicklichkeit auf der Bühne deutlich zu überschreiten.
30.7.2003, 21:00
Burgtheater
1.8.2003, 21:00
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2.8.2003, 21:00
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