„Der erste Tänzer war ein Schmied“, behauptet Ko Murobushi, „der erste Tänzer war ein Reisender.“ Und: „Er war einäugig, einbeinig, einarmig.“ Aber noch bevor da ein deplaziertes Bedauern aufkommen kann, macht sich der japanische Butoh-Guru bereits lustig über all die kulturellen Fiktionen, die auf „das Ganze“ oder auf Ganzheitlichkeit gerichtet sind. Lustig ist Murobushis Solostück „Quicksilver“ allerdings nicht, denn darin ist der Körper als ein metallischer gedacht, dessen „Härtung durch Butoh mit dem Hammer beginnt“. Es ist ein aufgerissener Körper voller Zacken, der sich hier mit düsterer Gewalt zwischen Gesellschaftlichkeit und Natur arbeitet – ein Zwiespalt, so giftig wie das Quecksilber, mit dem bis heute Gold aus dem Boden gewonnen wird.
Stückdauer: ca. 55 min.