Meg Stuart/Damaged Goods (B/CH)
Disfigure Study
"Disfigure Study"
Ein finsterer Raum, der nur von vereinzelten Lichtspots aufgebrochen wird. Die Scheinwerfer gleiten an Körperteilen entlang. Einzelne Gliedmaßen scheinen verdreht und von einander losgelöst auf der Bühne zu schweben. Während eines schmerzlichen Prozesses, in dessen Verlauf sich kaum merkliche Bewegungen bald zu wilden, wie besessenen Wiederholungen und Ausfällen verdichten, werden drei Körper symbolisch zerstückelt.
Mit "Disfigure Study", ihrer ersten abendfüllenden Arbeit, stellte sich die junge Amerikanerin Meg Stuart, heute unbestritten eine der wichtigsten europäischen Choreografinnen, im Jahr 1991 einem größeren Publikum vor. Das Stück markiert den Anfang einer steilen Karriere. Stuart, die heute in Zürich und Brüssel arbeitet, hält kein Repertoire, und so stellt die Wiederaufnahme dieses Schlüsselwerks der experimentellen Choreografie der 90er-Jahre ein rares, wertvolles Ereignis dar.
Hervorragend neu besetzt mit Simone Aughterlony, Joséphine Evrard und Michael Ruegg, ist dieses Werk mehr als nur ein Zeitdokument. Es führt noch einmal vor Augen, wie schockierend realistisch gerade in unserer Cyberwelt der rohe Körper von seinen Bedrängnissen und Apokalypsen erzählen kann.
5.8.2002, 21:00
MuseumsQuartier - Halle G
7.8.2002, 21:00
MuseumsQuartier - Halle G