Auf einem erträumten Kontinent ein imaginäres Land. Dort tanzen Stoffe, Körper und Farben zu den Klängen der arabischen Laute Oud und dem Gesang der palästinensischen Musikerin Kamyla Jubran. Wie ein Zauberer spielt der US-Franzose Mark Tompkins mit der Wahrnehmung „orientalischer“ und „okzidentaler“ Zeichen in den ständig fließenden Bewegungen und permanent wechselnden Kostümen der drei Tänzerinnen. Immer wieder verwandelt er deren „Frühling“, bis dieser in seinen Hüllen verschwindet. So kann aus humorvoller Heiterkeit ganz plötzlich ein eisiger Hauch wehen: „War is less rude than love.“ Unter schön buntem Flattern wartet der Abgrund des Exils, in dem vertraute Zeichen schnell fremd werden. Reden werden geschwungen wie Fahnen, und aus wehenden Stoffen blitzt nackte Haut. In diesem Tanz zeigt sich ein ganzer Bilderkanon des Ineinanderstürzens unterschiedlicher Kulturen. Doch die Frauen auf der Bühne behalten die Kontrolle in den Konflikten zwischen verschiedenen Wirklichkeiten, deren Wahrnehmung und vielen ersehnten Veränderungen.
Österreichische Erstaufführung
Dauer: 60 min