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Das Gefangensein geprägt von Zwangsarbeit, Einsamkeit und sexueller Frustration nährt die erdrückende Verschmelzung in ihrer inzestuösen Beziehung. Der japanische Regisseur Yoshi Oida, legendärer Mitstreiter von Peter Brook, inszeniert „Die Zofen“ als radikales Tanzritual. 1947 wurde dieses abgründige Bühnenstück von Jean Genet in Paris uraufgeführt. Ein Risenskandal. Genets Vorstelllungen gemäß werden die Geschlechterrollen vertauscht. Das Trio Infernale, das Geschwisterpaar Claire und Solange und die Madame, wird von drei Tänzern verkörpert: dem brasilianischen Grenzgänger Ismael Ivo, dem animistischen Priester aus Benin, Koffi Kôkô, und dem wirbelnden Derwisch aus der Türkei, Ziya Azazi. Starke Künstlerpersönlichkeiten, extrem unterschiedliche Kulturen treffen sich zu einem klaustrophoben Spiel der Leidenschaften.
„Wie Claire und Solange, die beiden Zofen, leben auch wir in einer Art Gefängnis, wir unterliegen den Zwängen der Moral, der Ökonomie, dem Diktat der neuen Wissenschaften. Wir haben den Frieden verloren.“ (Yoshi Oida)
Spielort:
Akademietheater
Termine:
06. August 2001, 21:00
09. August 2001, 21:00