Valeska Gert war ein wilder Stern der deutschen Tanzmoderne. Nicht Sylphen und Schwäne waren interessant für sie, sondern Motive wie „Kupplerin“, „Nervosität“, „Wochenschau“ oder „Canaille“. Ihr teils pantomimisches Genre wird Grotesktanz genannt. Für diese Künstlerin begeistert sich die in Berlin lebende Ungarin Eszter Salamon so sehr, dass sie ihr eine Performance-Serie gewidmet hat: The Valeska Gert Monuments. Jetzt ist Salamon in Reappearence, ihrem ersten Film, als mit Valeska Gert eng verbundene Figur in einem Manifest gegen das Vergessen zu sehen. In der Folgearbeit Sommerspiele greift sie auf die Berliner Olympiade 1936 zu, deren Eröffnung NS-affine Choreograf*innen gestalteten, während andere – wie Gert – von den Nazis geächtet oder umgebracht wurden. Mit beiden Filmen greift Eszter Salamon in unsere Vorstellung eines historischen Kanons ein.
Reappearance (2022)
Kamera: Marie Zahir
Schnitt: Minze Tummescheit
Musik: Felicitas Heck
Performance: Eszter Salamon
Dauer: 37 Minuten
Sommerspiele (2023)
Kamera: Marie Zahir
Schnitt: Minze Tummescheit
Performance & Stimme: Eszter Salamon
Dauer: 26 Minuten