„Haben wir noch vier Jahreszeiten?“, fragt sich Anne Teresa De Keersmaeker angesichts der aktuellen Klimaveränderungen. Diesem Umbruch wendet sie sich hier zusammen mit ihrem marokkanischen Co-Choreografen Radouan Mriziga auf Basis von Antonio Vivaldis Violinkonzerten Die vier Jahreszeiten zu. Der Zyklus bildet den Anfang einer Sammlung von insgesamt zwölf Konzerten, die Vivaldi 1725 unter dem Titel Il Cimento dell’Armonia e dell’Inventione („Der Wettstreit zwischen Harmonie und Erfindung“) veröffentlicht hat. In Einklang mit der Natur zu leben, haben die kurzsichtigen Industriegesellschaften mit Herablassung sogenannten „Naturvölkern“ überlassen und sich auf ein Unmaß an Erfindungen gestürzt. Auf die bekannten Folgen reagieren die Tänzer*innen von De Keersmaekers Compagnie Rosas, indem sie sich in Vivaldis virtuose Klangwitterungen stürzen, die meisterhaft von Amandine Beyer und ihrem Ensemble Gli Incogniti gespielt werden. Das Resultat ist dieses emotionale Werk mit seiner einzigartigen choreografischen Sprache.
Konzept, Choreografie, Bühnenbild und Licht:
Anne Teresa De Keersmaeker und Radouan Mriziga
Mitarbeit und Performance: Boštjan Antončič, Nassim Baddag, Lav Crnčević und José Paulo dos Santos
Musik:
Antonio Vivaldi’s Le quattro stagioni, gespielt von Amandine Beyer, Gli Incogniti
Kostüme:
Aouatif Boulaich
Probenleitung:
Eleni Ellada Damianou
Musikalische Beratung:
Amandine Beyer