Yosi Wanunu und Roland Rauschmeier in den Rollen zweier Papst-Portraits, die mit schrecküberschatteten Gesichtern über das Altern, über Zeit und Sterben, über Kunstgeschichte und Interpretation sinnieren.
Die beiden Päpste sind am Boden zerstört, müde, deprimiert, elend, düster, freudlos und verzweifelt. Aber die Show muss weitergehen, einer tiefen Empfindung existentiellen Überdrusses zum Trotz. Die Körper, o ja, die alternden Körper sind schwer vom jahrelangen Armschwingen für eine unbekannte, wenn auch enthusiastische, für eine von Liebe für das Heilige erfüllten Menge. Aber alles, was sie wollen, ist schreien. Einen Francis-Bacon-Schrei, einen Panzerkreuzer-Potemkin-Schrei, einen Edvard-Munch-Schrei.
The Two Pop(e)s ist von zwei Meisterwerken der Malerei inspiriert – Diego Velásquez‘ Portrait von Papst Innozenz X aus dem Jahr 1650 sowie Francis Bacons Bild desselben Papstes mit dem Titel Studie nach Velázquez’ Portrait von Innozenz X (1953). Innozenz, der für Velazquez‘ Portrait selbst Modell saß, meinte nach dessen Fertigstellung: "Es ist zu wahr! Es ist zu wahr!“. Francis Bacon wiederum hat Velazquez‘ Originalgemälde selbst nie gesehen, er arbeitete auf Basis einer Fotografie und weiterem found material.
Die Performance ist als offene Form konzipiert und kann innerhalb des Zeitrahmens zu jeder Zeit besucht werden. Ein öffentliches Kennenlern-Event, bei dem alle ihr Bestes geben.
Päpste: Yosi Wanunu, Roland Rauschmeier
Video und Musik: Michael Strohmann
Bühne: Ensemble
Konzept: Yosi Wanunu
Produktion: Kornelia Kilga
In Zusammenarbeit mit PKW