Wer tanzt wie die europäische US-Amerikanerin Meg Stuart, sammelt im Lauf eines künstlerischen Lebens ein ungeheures, geheimnisvolles und manchmal monströses Reservoir an Körpererinnerungen an. Dazu kommen Einflüsse von Traumata, Freuden und Ängsten, Hochgefühlen und Entbehrungen, die sich auf zellularer Ebene über Generationen vererben sollen. Das Körpergedächtnis bildet einen wesentlichen Ausgangspunkt für dieses intime Trio, in dem Stuart von zwei renommierten Musiker*innen, dem Jazzbassisten Doug Weiss sowie der Pianistin Mariana Carvalho, begleitet wird. Zusammen bedienen sie sich des Grundmusters der Ballade, um die Labyrinthe ihrer Erinnerungen zu erschließen. In den Geschichten von All the Way Around gewährt die Choreografin, die den zeitgenössischen Tanz seit den 1990er Jahren maßgeblich mitgestaltet, einen tiefen Einblick in die Strukturen ihres einzigartigen Bewegungsdenkens. Bisher hat Stuart, seit sie vor über 30 Jahren von Brüssel aus ihre Weltkarriere startete, nur selten so konzentriert und explizit durch den Gedächtnispalast ihres Körpers geführt.
Konzept: Meg Stuart, Doug Weiss
Choreografie und Tanz: Meg Stuart
Musik: Doug Weiss (Bass), Mariana Carvalho (Klavier)
Lichtgestaltung: Emese Csornai
Outside Eye: Mor Demer
Technischer Koordinator: Tom De Langhe
Licht: Emese Csornai