Die aus Brasilien stammende Andressa Miyazato engagiert sich leidenschaftlich für soziale Projekte, Transformation, kinästhetische Empathie, Dekolonisierung und gemeinschaftliches Engagement. Aufgewachsen in Brasilien, wo Kunst- und Kulturaktivitäten tief in Gemeinschaftsprojekte eingebettet sind, entdeckte Andressa ihre Leidenschaft für den Tanz zunächst durch ein Tanzprojekt. Später gab sie ihr Wissen weiter, indem sie zeitgenössischen Tanz an öffentlichen Schulen unterrichtete. Andressa Miyazatos künstlerischer Weg ist von Vielseitigkeit und Tiefe geprägt. Ihre Karriere umfasst verschiedene renommierte Tanzcompagnien und Bühnen auf allen Kontinenten. Sie begann als Tänzerin beim Ballet de Rio Preto und trat später der angesehenen Cisne Negro Dance Company in Brasilien bei. In Europa war sie als Tänzerin am Staatstheater Darmstadt und am Musiktheater Linz engagiert, wo sie bedeutende Hauptrollen in Werken des österreichischen Choreografen Johann Kresnik, Jochen Ulrich und Mei Hong Lin verkörperte. Miyazatos Performances waren auf renommierten Bühnen weltweit zu sehen, vom Joyce Theater Summer Dance Festival in New York bis zum Festival Internacional de Danza de la Habana in Kuba, vom Volkstheater beim ImPulsTanz Festival in Österreich bis zum Gran Théâtre de Genève in Zusammenarbeit mit Christina Pluhar und L'Arpeggiata. Sie unternahm ausgedehnte Tourneen durch Südamerika, Südafrika, Mosambik, Taiwan und Südkorea und nahm an Festivals in ganz Europa teil. Seit 2021 ist Andressa Mitglied des Institute for Dance Arts (IDA) der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, wo sie Repertoire, Tanzwissenschaft, Tanzimprovisation und die Kolloquien für die Bachelor- und Masterstudiengänge unterrichtet. Neben ihrer Tätigkeit als Tänzerin, Dozentin und Choreografin widmet sich Andressa auch der Forschung. Derzeit arbeitet sie an ihrer Dissertation an der Kunstuniversität Linz unter der Leitung von Prof. Dr. Amalia Barboza und Prof. Mag. Rose Breuss. Verwurzelt in der Bewegungsforschung und Improvisation, konzentriert sich Andressas Forschung auf körperliche Scores und erforscht das Körperarchiv und Repertoire als „Hilfsmittel“ für Tänzer*innen, um sich mit den Körpern ihrer Vorfahren (wieder) zu verbinden. Sie nahm an der Konferenz De/Colonizing Knowledge an der Universität Wien mit der Performance Verräterische Bewegung teil, sowie am Panel Muteness of materials: on cultural-scientific and artistic methods (Amalia Barboza und Georg Winter) auf der 8. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, wo sie eine Lecture-Performance über ihre Zusammenarbeit mit dem Corpo de Dança do Amazonas hielt.
22.04.2024