Valentin Alfery ist ein autodidaktischer Tänzer und Choreograf, der aus der Street-/Club-Szene kommt. Während er in der europäischen Jam- und Battle-Szene verwurzelt ist, begann er 2004 als freiberuflicher Tänzer in Theaterprojekten zu arbeiten. Zusammen mit Dušana Baltić ist Valentin Mitbegründer und Co-Leiter der österreichischen Tanzcompagnie Hungry Sharks. Nach seinem ersten großen Bühnenwerk Falling aus dem Jahr 2009 realisierte er mit den Hungry Sharks sieben abendfüllende Produktionen, die Unterwasser-Tanzperformance Zeitgeist und mehrere Kurzstücke sowie Kreationen in Auftrags-, akademischen oder projektbezogenen Kontexten. Die Arbeit der Hungry Sharks wird von drei österreichischen Bundesländern Wien, Salzburg und Kärnten sowie von der Kulturabteilung des Landes Österreich gefördert. Seit 2016 werden die Stücke regelmäßig von brut Wien und Szene Salzburg koproduziert.
2019 wurde Young Sharks als Projektreihe für aufstrebende Tänzer*innen aus dem urbanen Bereich initiiert, um Erfahrungen in theatralen Kontexten zu sammeln. Valentin Alfery arbeitete 2021 als Gastlehrer und Choreograf an der HF Bühnentanz in Zürich, sowie 2022 an der SEAD (Salzburg Experimental Academy of Dance) und der MUK (Tanzausbildung der Musik- und Kunstuniversität Wien). Neben seiner Arbeit als freischaffender Choreograf und Performer (u.a. mit Simon Mayer) ist er seit 2013 als Puppenspieler in Opernprojekten der Blind Summit Puppet Company tätig. Seit 2020 ist er Teil der Puppenbesetzung der Repertoireoper Madama Butterfly von Anthony Minghella an der Wiener Staatsoper, die laufend gezeigt wird.
Von 2018-2022 kuratierte er als künstlerischer Co-Direktor Street Art, Tanz, Performance und Musik im Rahmen des Ganzjahresprogramms der kulturschiene Salzburg (30 Outdoor-Events pro Saison, Budget 150.000 €). Valentin Alferys Kreationen sind in einem breiten künstlerischen Spektrum zu verorten und unterscheiden sich voneinander. Sie beziehen sich oft auf soziale Themen und beinhalten eine starke urbane Bewegungssprache, die Arbeit mit abstrakten Elementen und eine strukturelle Logik, die sich meist durch das Sortieren von Material oder das Finden von Mustern und Verbindungen zwischen Themen entwickelt. Kennzeichnend für seine Praxis sind Körper, die sich in sich wiederholenden Bewegungsmustern bewegen, die Arbeit mit Schleifen oder Wiederholungen, das Komponieren von Bildern mit Körpern oder die Verwendung von Klebeband. Valentin ist Teil verschiedener Projekte, Gruppen und Kollektive und tritt bis heute regelmäßig auf der Straße auf, um sich eine gewisse Perspektive auf seinem künstlerischen Weg zu bewahren.
22.04.2024