Tamara Alegre arbeitet in den Bereichen Tanz und Choreografie. Geboren auf Gran Canaria, studierte sie europäische Wirtschaft und Psychologie und arbeitete bis 2016 als Kuratorin für Underground-Musik, als DJ und Tourmanagerin. Ihre Recherche dreht sich um sinnliche Verkörperungen, Fiktionen über Sexualität/Sexualorgane und körperliche Grenzzustände als choreografisches Werkzeug. Strukturell strebt sie eine Veränderung im europäischen Tanzbereich an, der immer noch sehr weiß ist – ein Anliegen, das sie nur in enger Zusammenarbeit und dank der Beiträge ihrer Mitarbeiter*innen und Freund*innen verfolgen kann. Im Jahr 2018 absolvierten sie einen MA in Choreografie an der DOCH in Stockholm und brachte FIEBRE zur Uraufführung, für das sie gemeinsam mit Lydia Östberg Diakité, Marie Ursin, Nunu Flashdem und Célia Lutangu veranwortlich zeichnet. Das Stück wurde an mehreren Orten in Europa aufgeführt. Tamaras Tanzpraxis ist von einer wachsenden Leidenschaft für Dancehall geprägt, wobei sie versucht zu verstehen, wie sie sich als weiße Person mit Zugang zur schwarzen Kultur positionieren kann. In letzter Zeit hat sie mit Soraya Lutangu/Bonaventure und dem Kingdom Choir aus Kampala als Bewegungsforscherin und als choreografische Assistenz für Sabrina Röthlisberger bei ihrer Performance Le Sang gearbeitet. Sie tanzte für La Ribot und Mårten Spångberg und zuletzt für Nikima Jagudajev, Carlos María Romero und PRICE. Für die nächsten drei Jahre ist sie Resident Artist am Arsenic in Lausanne, wo sie zusammen mit Elie Autin, Margarida Alfeirão, Lydia Östberg Diakité et al. an NOS FUIMOS arbeitet, das im April 2022 Premiere haben wird. Die Kombination aus der Arbeit als Tänzerin, dem Schaffen künstlerischer Arbeiten und der Beteiligung an kollaborativen Praktiken ist für sie wesentlich.
07.02.2022