Damien Jalet (BE/FR)

AKTUELL

BIOGRAFIE

Der französisch-belgische Choreograf und Tänzer Damien Jalet bewegt sich mit seiner Arbeit zwischen großen internationalen Kooperationen und persönlicheren Projekten. Seine oft kollaborativen Werke zeugen von der Kraft des Tanzes, sich durch den Dialog mit anderen Disziplinen wie der Bildenden Kunst, Musik, dem Kino und der Mode stets neu zu erfinden.

Er war sowohl als Tänzer als auch als Choreograf für eine Vielzahl von Kompanien tätig, darunter les ballets C de la B, Sasha Waltz & Guests, Chunky Move, Eastman, NYDC, das Hessische Staatsballett, das Ballett der Pariser Oper, das Scottish Dance Theatre, die Iceland Dance Company und die GöteborgsOperans Danskompani.

Für die Bühne schuf er unter anderem: Babel(words) (2010) mit Sidi Larbi Cherkaoui – ausgezeichnet mit zwei Laurence Olivier Awards im Jahr 2011, Boléro (2013) und Pelléas et Mélisande (2018) mit Cherkaoui und Marina Abramović, Inked (2013), Les Médusés (2013), YAMA (2014), Gravity Fatigue (2015), VESSEL (2015) mit Kohei Nawa, Thr(o)ugh (2016), SKID (2017) und Omphalos (2018).

Gemeinsam mit dem französischen Schauspieler und Regisseur Arthur Nauzyciel arbeitete er an mehreren Theaterproduktionen, darunter L’Image (2006), Julius Caesar (2008), Ordet (2008), Red Waters (2011), Jan Karski (2011), La Mouette (2012), Splendid’s (2015), La Dame aux Camélias (2018), Mes frères (2020) und Les Paravents (2023).

Für den Film arbeitete er 2016 mit Regisseur Gilles Delmas an The Ferryman, mit Marina Abramović und Ryuichi Sakamoto. Der Film wurde 2017 bei der Biennale in Venedig gezeigt. 2018 choreografierte er Luca Guadagninos Remake von Suspiria. Im darauffolgenden Jahr choreografierte er Paul Thomas Andersons Film Anima, mit Musik von Thom Yorke. Das Werk wurde für einen Grammy Award in der Kategorie „Best Musical Film“ nominiert und erhielt einen UK Music Video Award für „Beste Choreografie“.

Im Jahr 2020 kreierte er Brise-lames für das Ballett der Pariser Oper, in Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler JR, dem Pianisten Koki Nakano und dem Tänzer Aimilios Arapoglou. Später arbeitete er erneut mit Kohei Nawa – seinem Partner bei VESSEL – zusammen und schuf den Film Mist für NDT1, gefolgt von Planet [wanderer] (2021) am Chaillot – Théâtre National de la Danse und Kites (2022) für GöteborgsOperans Danskompani.

Er war außerdem an Madonnas Madame X-Tour (2019–2020) beteiligt und choreografierte mehrere Stücke für ihre The Celebration Tour 2023–2024, bei der er auch als künstlerischer Berater fungierte.

Im Jahr 2023 choreografierte er Emilia Perez, Jacques Audiards erstes Musical. Der Film wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 2024 präsentiert und mit dem Jurypreis sowie dem Preis für die Beste Darstellerin ausgezeichnet. Emilia Perez erhielt zudem mehrere Golden Globe Awards im Jahr 2025. Im Januar 2025 wurde der Film in 13 Kategorien für die Academy Awards nominiert. Damien Jalet wurde bei der 4. „Tribute to the Crafts“-Verleihung der American Cinematheque mit dem Choreografiepreis ausgezeichnet.

Im November 2023 schuf er Chiroptera, in Zusammenarbeit mit JR und dem Komponisten Thomas Bangalter (Daft Punk). Diese außergewöhnliche Performance mit Amandine Albisson, Étoile Tänzerin des Pariser Opernballetts, und 153 Tänzer*innen wurde auf dem Gerüst der Fassade der Pariser Oper aufgeführt.

Im September 2024 präsentierte er die Live-Performance Mirage [transitory] im Theater 010 in Fukuoka, Japan – eine neue Zusammenarbeit mit Kohei Nawa und mit Musik von Thomas Bangalter. Dieses Stück war als Vorläufer einer groß angelegten Produktion mit 16 Tänzer*innen des Ballet du Grand Théâtre de Genève gedacht, deren Premiere im Mai 2025 in Genf stattfand.

Im Oktober 2022 wurde Damien Jalet von der französischen Regierung zum Offizier des Ordre des Arts et des Lettres ernannt.

2025

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         Rahiravinarez
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