DD Dorvillier wurde in San Juan, Puerto Rico, geboren. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Tanz 1989 am Bennington College entwickelte Dorvillier bis 2004 Performances in New York City und begann dann mit Projekten in anderen Ländern, bis sie sich 2010 in Frankreich niederließ. Ihre Arbeiten wurden in New York unter anderem in The Kitchen, bei New York Live Arts, im Danspace Project und im Performance Space NY gezeigt, sowie international in zahlreichen Theatern und Kontexten, häufig in Wien bei ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival. 1991 gründete sie zusammen mit der Choreografin Jennifer Monson die Matzoh Factory in Brooklyn. Über ein Jahrzehnt lang war das Studio ein Ort wilden Experimentierens, an dem sich Choreografinnen und Künstlerinnen für Low-Tech- und Low-Cost-Shows, Proben, Partys und Lesungen versammelten. Mehr als ein Dutzend von Dorvilliers frühen Arbeiten entstand zwischen 1991 und 2003 in der Matzoh Factory.
Dorvilliers künstlerische Praxis verbindet die Erforschung des sensiblen Körpers mit konzeptionelleren Ansätzen der Komposition und Improvisation. Sie möchte eine autonome Rezeption ihrer Arbeit fördern. Die Beziehung zu Klang, Licht und Objekten, als nahezu sprachlichen Materialien, ist für sie oft eine treibende Kraft. Wie und wo man tanzt und wie und warum man den Tanz für die Nachwelt bewahrt – der gegenseitige Einfluss dieser Bedingungen – sind derzeit zentrale Fragen ihrer Forschung.
2020 eröffnete sie zusammen mit dem Komponisten Sébastien Roux La Corvette, einen multidisziplinären künstlerischen Forschungsraum in Côte d’Or, Burgund. Seit 2021 arbeitet sie mit zahlreichen anderen Künstler*innen an Untitled landscapes, einem groß angelegten künstlerischen Rechercheprojekt. In diesem Rahmen sind Les yeux du menuisier (2022), Landscape Stories (2023-2024) und Dance is the archeologist, or an idol in the bone. (2024) entstanden.
17.01.2025