Claudia Bosse, wohnhaft in Wien und Berlin, ist Choreografin, Künstlerin und künstlerische Leiterin der transdisziplinären Konstellation theatercombinat in Wien. Ihre körperbasierten Arbeiten verhandeln Formen von Gewalt, Geschichte und konkreter Utopie. Bosse versteht ihre raumgreifenden Choreografien, die Mythen, Rituale und Texte mit Körpern, Objekten, Klängen und manchmal auch Chören verweben, als „Kunst einer temporären Gemeinschaft“ – einschließlich nicht-menschlicher Wesen. Sie entwickelt ortsspezifische Performances, Installationen und Interventionen in und außerhalb Europas, in Museen, architektonischen Einrichtungen, Theatern, Landschaften und städtischen Räumen. Sie interessiert sich für relationale Körper in unterschiedlichen Affekten und Konstellationen.
Seit 2011 schafft sie auch installative Arbeiten in ihrer Auseinandersetzung mit Archiven und Museumssammlungen und praktiziert ökologisches Denken.
Derzeit arbeitet sie an der Performanceserie haunted landscape/s als Teil des 4-Jahres-Zyklus ORGAN/ismus poetiken der relationen, der auch die generationenübergreifende PUBLIC PERFORMANCE SCHOOL umfasst, sowie an der Translocal Performative Academy/ TPA für raumbezogene performative Praxis mit teilnehmenden Künstlern aus Europa und Südostasien, die sich monatlich in digitalen Räumen und einmal im Jahr analog treffen.
Zu ihren letzten Stücken gehören BONES and STONES, BONES and STONES in the landscape, ORACLE and SACRIFICE in the woods, ORACLE and SACRIFICE or the evacuation of the present und assembly of different beings als Teil von commune 1-73, mit 73 Fragmenten über die Pariser Kommune 1883. Sie spielte am Tanzquartier Wien, FFT Düsseldorf, Studio Plesungan, Surakarta, Metropolis Festival Kopenhagen, TIM Jakarta, Pumpenhaus Münster und beim ImPulsTanz Festival.
Bosse studierte Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin und unterrichtet als Gastprofessorin oder Dozentin an verschiedenen Akademien, Kunsthochschulen und Universitäten, publiziert und ist an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt. Sie war Gastprofessorin an der Hochschule für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen (DE), zweimal Christoph-Schlingensief-Gastprofessorin im Masterstudiengang Szenische Forschung an der Universität Bochum (DE) sowie am Trans Arts Department an der Universität für angewandte Kunst in Wien und Dozentin an verschiedenen Hochschulen und Akademien wie Manufacture in Lausanne (CH), ZHDK in Zürich (CH), Akademie der bildenden Künste Wien in den Abteilungen Szenografie und Kritische Studien, an der MUK Musik und Kunst Privatuniversität Wien, IDA Linz und an der Choreografischen Akademie in Elefsina (GR) u. a.
2023 erschien eine Monografie über ihre künstlerische Arbeit: Claudia Bosse – Kein Theater. Alles Möglich im Rahmen der Reihe Postdramatisches Theater in Porträts im Alexander Verlag, Berlin von den Herausgeberinnen Kathrin Tiedemann und Fanti Baum veröffentlicht. Mehr über ihr umfangreiches Werk finden Sie auf der unten stehenden Website.
13.06.2024